Mucha und iMucha: Jugendstil-Plakate und Gemälde in Bewegung
Die Original-Plakate des Jugendstil-Malers Alfons Mucha, aber auch digitalisierte und animierte Bilder von ihm sind seit dem Wochenende im Repräsentationshaus in Prag zu sehen.
Die umfangreiche Kollektion von über 100 Mucha-Plakaten aus den Jahren 1894 bis 1935 wurde vom ehemaligen tschechoslowakischen Tennisspieler Ivan Lendl zusammengetragen. Die Werke hat er später an die Stiftung des Unternehmers Richard Fuxa verkauft und 2013 zum ersten Mal im Prager Repräsentationshaus ausgestellt.
Die Sammlung sei inzwischen durch die Welt gewandert. Man habe sich in der Welt inspirieren lassen und präsentiere die Werke aufs Neue, sagte Fuxa gegenüber dem Kultursender des Tschechischen Rundfunks Vltava. Zur neuen Gestaltung gehören farbige Panels als Unterlage für die Plakate sowie die Teilung des Raums in kleinere Kammern, in denen man die Werke betrachtet. Neu ist auch der digitale Teil der Ausstellung, der die Originalwerke ergänzt. Richard Fuxa:
„Die schönen Frauen auf Muchas Plakaten werden belebt und bewegen sich. Die Betrachter können sich die Originalplakate anschauen und gleich daneben die sich bewegenden Figuren sehen. Und wir haben auch Alfons Mucha selbst belebt. Er heißt die Besucher in der Ausstellung willkommen.“
Der Maler spricht die Besucher auf Tschechisch und auf Englisch an. In der englischen Fassung hat Hollywood-Star Pierce Brosnan dem Künstler seine Stimme verliehen. In Bewegung wird aber auch der größte und bekannteste Gemälde-Zyklus von Alfons Mucha gezeigt:
„Das ist das Slawische Epos. Die sich bewegenden Bilder werden an drei hohe Wände übertragen, die Projektion wird von Musik begleitet.“
Die Ausstellung zeigt nicht nur Plakate, sondern auch Zeichnungen, Grafiken und weitere Werke des Jugendstil-Malers. Die ursprüngliche Kollektion ist seit 2013 um weitere 70 Stücke angewachsen:
„Wir zeigen etwa die schöne großformatige Zeichnung ‚Das Gebet‘ aus seiner frühen Schaffensperiode, aus dem Jahr 1889. Zudem haben wir ein wertvolles Werk erworben, und zwar Muchas Skizzenbuch zu seiner Vitrage für den Prager Veitsdom. Die Besucher können sich die Skizzen in einer Vitrine sowie in digitalisierter Form anschauen. Wir ergänzen sie durch eine kleine Kopie der Vitrage, die in der Ausstellung präsentiert wird.“
Die Ausstellung im Repräsentationshaus wird mindestens ein Jahr dauern. Sie ist einer der drei Teile des Projekts iMucha. In dessen Rahmen wird im Mai nächsten Jahres auch eine multimediale Projektion und Show in Prag zu sehen sein.