Zahl gefährdeter tschechischer Firmen steigt um 26 Prozent

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Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft in Tschechien stark getroffen. Das geht aus dem jüngsten Bisnode Corona Index hervor, den die Beratungsfirma Anfang Dezember veröffentlicht hat.

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Demnach ist die Zahl der gefährdeten Firmen bis Ende Oktober im Jahresvergleich um 26 Prozent angestiegen, fast 22.000 Unternehmen wurden so klassifiziert. Und mehr als 60.000 Arbeitnehmer sind in eine schwierige Lage geraten, im Vorjahr waren es etwa 45.000.

„In Tschechien gelingt es nicht, die Corona-Pandemie zu bezwingen. Die Wirtschaft leidet, und die Aussichten für die Zukunft sind unsicher. Betroffen sind ganze Branchen, die Lage der Unternehmen verschlechtert sich, und die Zahl der Firmen, die in Schwierigkeiten geraten sind, ist stark angestiegen“, erläutert die Bisnode-Analystin Petra Štěpánová.

Pavla Břečková  (Foto: Archiv des tschechischen Verbandes kleiner und mittelständischer Unternehmen und Gewerbetreibender)

Die stellvertretende Leiterin des Verbandes kleiner und mittelständischer Unternehmen und Gewerbetreibender, Pavla Břečková, hält die Hilfen des Staates für unzureichend und sieht dort den Hauptgrund für die negative Entwicklung: „Die Lage der Unternehmen hat sich gegenüber dem Frühling nicht wesentlich verbessert. Die Bedingungen, zu denen diese aber einen Bonus oder Hilfen vom Staat beziehen können, haben sich seitdem aber verschlechtert.“

Viele Gewerbetreibende haben laut Bisnode ihre Tätigkeit unterbrechen müssen. Ihre Zahl lag in den ersten elf Monaten dieses Jahres bei knapp 90.000. Das bedeutet einen Anstieg von 39 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 und von 59 Prozent gegenüber 2018. Die Zahlen haben sich laut Štěpánová schrittweise seit Jahresbeginn verschlechtert. „Die schlimmste Lage herrschte im September, also nach dem Ende der Sommerferien. In diesem Monat haben im Jahresvergleich 149 Prozent mehr Gewerbetreibende als 2019 ihre Tätigkeit unterbrochen.“

Aus der Analyse folgt, dass die Branche „Produktion, Handel und Dienstleistungen“ die stärksten Einbrüche hinnehmen musste, gefolgt vom Gastgewerbe.