Regierung entwirft Vertrag: Privater Ausbau der Autobahn D4 rückt näher
Die tschechische Regierung hat am Montag einen Vertragsentwurf gebilligt, mit dem erstmals hierzulande eine Privatfirma mit dem Bau eines Autobahnabschnitts beauftragt werden soll.
Sollte auch das Parlament zustimmen, könnte bereits im März mit dem Bau begonnen werden, wie die Presseagentur ČTK berichtete. Alles sei vorbereitet, die Grundstücke aufgekauft, sagte Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos).
Bei dem Abschnitt handelt es sich um ein 32 Kilometer langes Stück der Autobahn D4 zwischen Příbram / Freiberg in Mittelböhmen und Písek in Südböhmen. Mit dem Bau beauftragt werden soll das französische Konsortium DIVia, das aus den Firmen Vinci und Meridiam besteht. Der Investor verspricht, dass der Abschnitt im Oktober 2024 in Betrieb genommen wird. Laut dem Vertrag hat DIVia dann für 25 Jahre das Recht, nicht nur das neugebaute Autobahnstück zu betreiben, sondern auch bereits fertiggestellte weitere 16 Kilometer der D4.
Laut Havlíček bedeutet der private Autobahnbau eine Entlastung für den Staatshaushalt. Deswegen halte er solche öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP oder englisch PPP für Public-Private-Partnership) für ein Zukunftsmodell, auf das Tschechien in den kommenden Jahren öfters zurückgreifen dürfte, sagte der Industrieminister. Die Kosten für die 32 Autobahnkilometer liegen bei 16,55 Milliarden Kronen (636 Millionen Euro).