Corona-Pandemie: Britische Mutation in mehr als 50 Prozent der positiven Tests in Tschechien nachgewiesen
Die britische Corona-Mutation hat sich inzwischen auf dem ganzen Gebiet Tschechiens verbreitet. Sie ist die Ursache für die steigenden Zahlen der Corona-Infizierten in den letzten Tagen. Dies geht aus den Forschungen der tschechischen Firma Diana Biotechnologies hervor.
Die Firma Diana Technologies ist einer der tschechischen Hersteller von PCR-Tests. Bei fast 25 Prozent der hierzulande durchgeführten Tests nutzen die Labore die Methode dieser Firma, bei der die britische Virus-Mutation gleich mitidentifiziert werden kann. Václav Navrátil hat sich in der Firma an der Entwicklung ihrer PCR-Tests beteiligt:
„Wir legen fest, welche Sequenz des Genoms untersucht werden soll. Dabei beobachten wir zwei Gene. In ihnen gibt es die Mutation, die nur in der britischen Corona-Variante und keiner anderen vorkommt. Bei der Analyse der PCR-Tests sehen wir eine Entwicklung in der Kurve. Daraus können wir eindeutig erkennen, ob es sich um die britische Variante handelt oder nicht. Und das gleich beim ersten Test, ohne dass irgendeine weitere Untersuchung nötig ist.“
Dies bestätigt auch der Finanzdirektor von Diana Biotechnologies, Martin Dienstbier. Er vergleicht die Methode mit der sonst praktizierten Sequenzierung.
„Wir arbeiten mit dem staatlichen Gesundheitsinstitut zusammen. Für gewöhnlich können die Mutationen nur dann erkannt werden, wenn das Virus sequenziert wird. Mit unserem Test haben wir verdächtige Blutproben aber sofort identifiziert. Viele unserer Proben wurden anschließend noch einmal zur Kontrolle sequenziert. Bisher herrscht eine hundertprozentige Übereinstimmung: Unsere Identifizierung als britische Corona-Mutation hat sich später bei der Sequenzierung bestätigt. Wir wissen also, dass bei unseren Treffern wirklich die britische Mutation vorhanden ist.“
Den jüngsten Daten der Firma zufolge breitet sich die britische Mutation in Tschechien immer weiter aus. Es wurden rund 100.000 PCR-Tests vor allem aus größeren Städten ausgewertet, hinzu kamen Daten aus kleineren Labors aus ganz Tschechien. Die Erkenntnisse belegen, dass jetzt gerade der Wechsel stattfindet, bei der die britische Corona-Mutation vorherrschend wird. Und zwar quer durch alle Regionen. Zum ersten Mal sei die Mutation bei Tests zu Jahresbeginn bestätigt worden, sagt Dienstbier:
„Die Zunahme der britischen Variante ist rasant. Von fast null Prozent Anfang Januar sind wir heute bei mehr als 50 Prozent angelangt. Dies ist deswegen beunruhigend, weil sich diese Art des neuen Virus trotz strenger Restriktionen schnell verbreitet. Wir haben festgestellt, dass das ursprüngliche Virus in letzter Zeit nicht mehr so oft vorkam. Dafür aber taucht die britische Corona-Variante vermehrt auf.“
Die britische Corona-Mutation ist den bisherigen Informationen zufolge um etwa 40 Prozent ansteckender als die bisherige Virus-Variante. Dienstbier appelliert in diesem Zusammenhang an alle Menschen, eine Maske zu tragen, wenigstens zwei Meter Abstand einzuhalten, Desinfektionsmittel zu benutzen und ihre Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Er berichtet, dass auch die Krankheit Covid-19 in letzter Zeit anders verläuft als zuvor. Vermehrt befinden sich auch Patienten jüngeren Alters plötzlich in einem schweren Zustand. Dienstbier zufolge bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt. Eine Hoffnung sieht der Experte in der Impfung. Es bleibe nichts anderes, als solange durchzuhalten, so Martin Dienstbier.