Borkenkäferplage: Holzeinschlag in Tschechien auf Rekordhöhe gestiegen
Insgesamt 38,5 Millionen Kubikmeter Holz sind 2020 in Tschechien geschlagen worden. Dies war der bisher größte Jahresumfang hierzulande, gab das Statistikamt am Montag bekannt.
Demnach stieg der Holzeinschlag um 9,7 Prozent gegenüber 2019. Zu fast 95 Prozent lag der Grund bei Schäden an den Bäumen, vor allem wegen der derzeitigen Borkenkäferplage im Land. Dem entspricht auch die Art der Hölzer: Zu 96,5 Prozent waren es Nadelbäume, und nur der kleine Rest entfiel auf Laubbäume. Ganz vorne auf der Liste standen dabei Fichten, 4,2 Prozent waren Kiefern und 1,6 Prozent Buchen.
Mit dem umfangreichen Holzeinschlag geht ein Preisverfall einher. So haben Experten vom Thinktank Czech Forest im Februar geschätzt, dass den Waldbesitzern im vergangenen Jahr durch die niedrigen Preise hierzulande insgesamt ein Verlust von 44 Milliarden Kronen (1,7 Milliarden Euro) entstanden ist. Nicht-staatliche Waldbesitzer haben sich bereits im Frühjahr an die tschechische Regierung gewandt. Ihr Verband bat um 5,8 Milliarden Kronen (223 Millionen Euro) an Ausgleichszahlungen für die niedrigen Holzpreise.
Laut Czech Forest sind 2020 in Tschechien insgesamt 35 bis 40 Millionen Kubikmeter Holz vom Borkenkäfer befallen worden. Wegen des gewaltigen Ausmaßes der Schäden in den zurückliegenden Jahren spricht Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) von der größten Borkenkäferplage seit den Zeiten von Kaiserin Maria Theresia.