Chip-Mangel bremst Produktion bei Škoda Auto
Der Autohersteller Škoda kann wegen des derzeitigen Mangels an elektronischen Bauteilen mehrere Tausend Fahrzeuge nicht fertigstellen. Die Firma hat deswegen Kurzarbeit angekündigt.
Škoda produziert in Tschechien etwa 21.000 Autos pro Woche. Davon können momentan 3000 bis 5000 Fahrzeuge wegen Engpässen bei der Lieferung von Halbleitern nicht vom Band laufen. Es fehlt vor allem an der ESP-Einheit für das Modell Octavia und elektrischen Fensterhebern für alle Modelle. Auf einer Abstellfläche der Firma stünden derzeit etwa 33.000 inkomplette Fahrzeuge, wie Produktions- und Logistikchef Michael Oeljeklaus gegenüber dem Nachrichtenserver ihned.cz sagte.
In Folge der gestörten Lieferketten bei Halbleitern plane der Konzern, im Juli 60 Arbeitsschichten zu streichen, informierte Oeljeklaus weiter. „Möglicherweise wird die Produktion an einem ganzen Arbeitstag gestoppt, das bedeutet drei Arbeitsschichten in Folge beziehungsweise auch an mehreren Tagen. Wir wollen die Produktion aber nicht langfristig unterbrechen“, sagte er. Für den August wird mit einem zweiwöchigen Firmenurlaub gerechnet.
Oeljeklaus erwartet, dass sich die Chip-Versorgung zu Ende des Jahres verbessert: „Im vierten Quartal kehrt der Markt zur Normalität zurück. Wir hoffen, dass wir genug Bauteile haben werden, um die Fahrzeuge, die wir in der Zwischenzeit abstellen müssen, fertigzubauen.“
Die VW-Tochter hat in Tschechien drei Produktionsstätten: in Mladá Boleslav / Jungbunzlau, Kvasiny / Kwasin und Vrchlabí / Hohenelbe. Weitere Autos werden in China, Russland, der Slowakei, Indien, der Ukraine und Kasachstan produziert. Im ersten Quartal 2021 steigerte der Autohersteller seinen Betriebsgewinn um 46 Prozent auf 448 Millionen Euro.