Fußball: Tschechien hält weiter zweiten Platz in WM-Qualifikationsgruppe
Am Montag hat die tschechische Fußballnationalmannschaft ihre Chancen gewahrt, sich vielleicht nach vielen Jahren mal wieder für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Die Schützlinge von Trainer Jaroslav Šilhavý gewannen mit 2:0 gegen Belarus.
Es war eine Pflichtaufgabe für die Tschechen am Montagabend. Und sie haben sie souverän erledigt. Zum Mann des Abends avancierte der Leverkusener Stürmer Patrik Schick, der das erste Tor schoss und zum zweiten auflegte. Das Spiel war im Übrigen wegen der EU-Sanktionen gegen Belarus ins russische Kasan verlegt worden.
Schick erzielte mit dem 1:0 gegen Belarus seinen 17. Treffer im Nationaltrikot. Damit hat der 25-Jährige aufgeschlossen zu den Spielerlegenden Antonín Panenka und Tomáš Skuhravý.
„Es ist schön, dass ich mich in einer so edlen Gesellschaft befinde. Ich bin relativ schnell dort hingekommen und möchte natürlich weitermachen. In der Nationalmannschaft klappt es mit den Toren, deswegen will ich noch eine ganze Reihe weiterer hinzufügen“, so Patrick Schick bei der Pressekonferenz nach der Begegnung im Rahmen der WM-Qualifikation.
Noch am Freitag war dem Bundesligaprofi im Heimspiel gegen Wales allerdings kein Torerfolg vergönnt gewesen. Dabei hatte das Aufeinandertreffen einen richtungsweisenden Charakter. Schließlich sind die Waliser Tschechiens Hauptkonkurrenten im Kampf um Rang zwei in der Gruppe. Die Belgier auf Platz eins können hingegen nur noch theoretisch verdrängt werden. Die Begegnung in Prag zwischen Tschechien und Wales endete mit einem 2:2-Unentschieden. Der tschechische Trainer Jaroslav Šilhavý bekannte danach:
„Ich muss den Gegner loben, er hat sehr gut gespielt. Die Punkteteilung ist gerecht. Wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit gesucht, und Wales ist auf der anderen Seite wahrlich keine schwache Mannschaft. Sie haben Spieler aus der Premier League und der Championship.“
Das Unentschieden vom Freitag bedeutete aber auch, dass es Tschechien nicht mehr in der eigenen Hand hat – oder besser: in den eigenen Beinen –, Platz zwei in der Tabelle der WM-Qualifikationsgruppe zu verteidigen.
„Wir liegen weiter auf dem zweiten Platz. Wales hat indes noch eine Begegnung gut, spielt aber in dieser gegen Belgien – also gegen einen schweren Gegner. Wir geben uns daher im Kampf um den zweiten Platz nicht geschlagen und müssen beide ausstehenden Spiele gewinnen“, sagte Šilhavý.
Der erste Schritt wurde eben am Montag gemacht. Aber auch die Waliser gewannen, und zwar mit 1:0 in Estland. Tschechien und Wales sind deswegen weiter punktegleich, allerdings hat die Mannschaft von Coach Šilhavý eine bessere Tordifferenz und liegt deswegen immer noch auf Platz zwei. Im letzten Qualifikationsspiel empfangen die Tschechen dann am 16. November noch Estland. Und sie werden hoffen, dass Wales entweder fünf Tage vorher schon gegen Belarus verliert oder spätestens am selben Tag und zeitgleich gegen Belgien. Stürmer Patrik Schick meint jedenfalls:
„Tschechien hat schon lange nicht mehr an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilgenommen. Deswegen wäre ich froh, wenn dies unserer Generation gelingt. Es wäre eine großartige Erfahrung und bedeutet mir viel.“
Zuletzt trat das tschechische Nationalteam vor 15 Jahren bei einer WM an – das war 2006 in Deutschland. Aber der Weg zur Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ist auch vom zweiten Platz in der Gruppe aus noch sehr schwierig. Denn zu den zehn Gruppenzweiten der europäischen Qualifikation kommen noch zwei Teams aus der Nation League hinzu, die das WM-Ticket noch nicht gelöst haben. Und von diesen zwölf Bewerbern fahren nur drei im November 2022 zum Turnier in Katar.