„RPI ist der einzige Sender, über den man erfährt, was auch in Tschechien los ist“
Das Verbot von Weihnachtsmärkten, die Serie über interessante Museen Tschechiens und alte Freundschaften. Dies und mehr gibt es in der heutigen Hörerpostsendung.
Zum Auftakt unsere Quizfrage für den Monat Dezember:
Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 1941, sprangen über dem Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren drei Fallschirmjägergruppen ab. Zwei hießen Silver A und Silver B. Wie aber lautet der Name der dritten Gruppe?
Schicken Sie uns diesen an: [email protected].
Die richtige Antwort im November war Joža Uprka. So hieß der mährische Künstler, der sich in seinem Werk mit der Mährischen Slowakei, ihren Bewohnern, ihrem Alltag, aber auch ihren Festen und Feiern beschäftigt hat. Er malte zum Beispiel den bekannten „Ritt der Könige“.
Unter anderem Torsten Schlegel aus Deutschland bekommt für seine Antwort einen Sachpreis von Radio Prag International. Herzlichen Glückwunsch!
Dieter Feltes aus Pyrbaum bedankt sich für die QSL-Karte und kommentiert das aktuelle Geschehen:
„Wie ich aus Ihren Sendungen höre, steigen auch bei Ihnen die Infektionszahlen. Viele haben sich nicht impfen lassen, und diese Personen landen dann auf den Intensivstationen. Viele Krankenhäuser müssen deshalb Operationen verschieben. Das ist doch nicht gerecht. Übrigens meine Familie hat gestern die dritte Spritze bekommen.“
Michelle Houschka und Bernd Wachsmuth aus Berlin schreiben:
„Wir möchten uns für die guten und ausführlichen Themen bedanken, die Ihr täglich aus Tschechien bringt. Denn Radio Prag International ist ja der einzige Sender, über den man erfährt, was auch in Tschechien (in Prag) los ist. Ich verfolge jeden Tag die Corona- Zahlen, denn ich führe eine Tabelle, in die ich die Daten immer eintrage. Das mache ich nur für mich, um den Verlauf zu verfolgen.“
Ein weiteres Thema in Ihren Zuschriften ist die Serie über zehn interessante Museen in Tschechien, die nun aber so langsam zu Ende geht. Nur noch das Trachtenmuseum in Ostrov und das Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm stehen bevor. Ralf Urbanczyk aus Eisleben verfolgt von Anfang an die Serie:
„Schon die erste Folge über das Nationale Technikmuseum in Prag war ganz spannend – besonders, weil dort nicht nur die Ausstellungsstücke faszinierende Geschichten erzählen, sondern auch wegen der Geschichte des Museums und sogar des Gebäudes selbst. Wenn ich mir überlege, wie viele Ausstellungsstücke allein im Gespräch mit dem Direktor erwähnt wurden, dann dürfte ein Besuch in diesem Museum den ganzen Tag dauern. Anschauen werde ich mir die Ausstellungen im Nationalen Technikmuseum in Prag auf jeden Fall, wenn ich das nächste Mal in die tschechische Hauptstadt komme. Mich interessieren die dort ausgestellten Exponate sehr, besonders der erwähnte einzigartige Kaiserwagen von Franz Joseph I. Ich werde mir den höchstamüsanten Film ‚Adele hat noch nicht genachtmahlt‘ wieder raussuchen, bei dem dieser Kaiserwagen laut dem Direktor des Museums als Requisite auftaucht. Das wollte ich sowieso schon lange tun, weil der Film einfach toll ist. Ihr Programm hat mich so ganz nebenbei daran erinnert.“
Mit einem Dank für unsere Beiträge zum Bergbaumuseum in Příbram und zur Zwangskollektivierung beginnt Uwe Tabbert aus Kahla seine Zuschrift:
„Solche Bergbaumuseen schaue ich mir auch hier gern an. Vor allem was die Grubenbahnen und Fördermaschinen von Ihrer technischen Seite betrifft. Damit ist Ihnen ein sehr interessanter Artikel und Einblick für mich gelungen. Zur Zwangskollektivierung: Dieses Stück Geschichte haben wir schon als Kinder mitbekommen. Schließlich hat es sich doch in der DDR eigentlich genauso unrühmlich abgespielt. Heute sind wir von den großen Feldern auch nicht weg. Kaum ein Bauer wollte einen eigenen Betrieb wieder gründen. Man wiegt ja auch die Risiken ab. Und welcher Bauer hatte nach dem Kommunismus schon das große Geld? Sich mit Krediten bei den Banken verschulden wollte wohl auch keiner so recht. So bleibt es halt bei den vielen Agrargenossenschaften.“
Uwe Meinhold hat uns gleich ein Bündel an Fragen zum Thema Kohleabbau geschickt:
„Spätestens seit Glasgow ist die Dekarbonisierung aktueller geworden. Wie wird das eigentlich in den tschechischen Revieren, insbesondere in Most diskutiert? Ein weiteres Thema ist der Strukturwandel im Allgemeinen. Wie schreitet er voran? Gibt es einen Austausch mit dem Ruhrgebiet, weil es ähnliche Fragen geben könnte? Most, Rhein, Ruhr und Katowice in Polen sollten da kooperieren. Mein Urgroßvater siedelte als Bergmann vor 100 Jahren nach Hövel bei Hamm um. Vorher wohnte er in Bergesgrün, einem Stadtteil des heutigen Litvínov.“
Wir möchten auf unseren Klima-Podcast Karbon hinweisen. In der Folge vom 21. Oktober unter dem Titel „Gerechter Strukturwandel: Wie ist die Zukunft von Kohleregionen?“ wird das Thema, das Sie angesprochen haben, gründlich behandelt.
Per E-Mail haben wir zudem mehrere Fragen zu den Weihnachtsmärkten in Tschechien bekommen. Unter anderem die folgende von André Röthig:
„Können Sie mir bitte sagen, ob es 2021 einen Weihnachtsmarkt in Liberec gibt? Im Internet stehen so viele Meldungen, er würde stattfinden, aber andere sagen nein.“
Die Weihnachtsmärkte in Tschechien sind aufgrund der schlechten Corona-Lage landesweit verboten. In einigen Städten sucht man nach Möglichkeiten, um wenigstens etwas anzubieten und ein bisschen weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Die Budenstadt auf dem Hauptring vor dem Rathaus in Liberec / Reichenberg konnte allerdings nicht aufgebaut werden. Stattdessen wird dort nur eine Krippe gezeigt, und Besucher können auch mit einem Riesenrad fahren und sich von oben die Stadt anschauen. Nach Angaben der Veranstalter finden aber mittwochs bis samstags Wochenmärkte vor dem Einkaufszentrum Plaza statt, die den Weihnachtsmarkt teilweise ersetzen. Die geplanten Weihnachtskonzerte wurden in Folge des geringen Interesses abgesagt. In der westböhmischen Kreisstadt Plzeň / Pilsen, nach der ein anderer Hörer gefragt hat, findet kein Markt statt. Auch dort stehen aber ein Riesenrad sowie ein Karussell auf dem Hauptring und laden zum Besuch ein.
Jörg Schröter hat sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an Radio Prag International gewandt:
„Hiermit möchte ich Sie fragen, ob Sie mir helfen könnten, eine alte Freundin wiederzufinden. Sie wohnte mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem großen Neubaublock in Holešovice. Ihr Vater war zu diesem Zeitpunkt vom Beruf Ornithologe, die Mutter Hausfrau, und ihr Bruder ging damals zur Schule. Es waren die Jahre 1985 bis 1987. Sie selber heißt Milada Jechová, ich lernte sie auf Usedom kennen, dort arbeitete sie in einem kleinen Laden am Strand. Ich denke mir, dass es ein Austausch war unter den Betrieben. Weil ich in Berlin arbeitete, fuhr ich des Öfteren nach Prag, um sie zu besuchen. Ich wurde dann aber schwer krank, und somit haben wir uns aus den Augen verloren. Sehr geehrte Damen und Herren, ich würde mich freuen, wenn Sie mir einen Kontakt herstellen könnten.“
Wir möchten Ihnen gerne helfen, haben aber leider keine Spuren von Milada Jechová gefunden, wahrscheinlich hat sie heute einen anderen Namen. Eine der konkreten Angaben in Ihrer E-Mail lautet, dass ihr Vater ein Ornithologe war. Vielleicht können Sie sich daher mit Ihrer Anfrage an die tschechische Ornithologische Gesellschaft wenden.
Und die persönlichen Kontakte mit Tschechen standen auch hinter der Beziehung von Ralf Flassenberg aus Stuttgart zu unserem Land und Sender. Er höre mit wachsender Begeisterung die deutschsprachigen Sendungen von Radio Prag International, schreibt er und erläutert:
„Ich bin seit 25 Jahren befreundet mit Petr, der wie ich am Institut für Experimentelle Mathematik der Universität in Essen seine Abschlussarbeit geschrieben hat. Er hatte 1996 mit seinem Kommilitonen, ebenfalls ein Petr, ein Visum und ein Stipendium für diese Arbeit bekommen. Für mich war das von Anfang an eine ‚umwerfende‘ Begegnung. Ich hatte bis dahin zwar wahrgenommen, dass innerhalb Deutschlands die Mauer ‚gefallen‘ war, und dass die Grenzen nun offen waren. Aber ich dachte irgendwie, dass die Menschen dort komisch sein müssten. Ganz fremd und andersartig. Ich konnte es kaum fassen, wie sympathisch diese beiden tschechischen Kommilitonen waren.“
Sechs Wochen nach deren Abreise besuchte Ralf sie dann in Prag…
„Zuerst haben wir die Hauptstadt besichtigt und sind dann in die Heimat der beiden mit dem Bus aufgebrochen. Es war weiterhin ‚umwerfend‘, wie herzlich ich überall empfangen wurde. Daraus wurde, wie schon erwähnt, eine inzwischen 25-jährige Freundschaft. Und so interessiere ich mich nun auch für die deutschsprachige Sendung von Radio Prag International, die ich erst in diesem Jahr entdeckt habe.“
Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an: [email protected].