Tschechien will, dass Kernenergie in EU auch über 2045 hinaus als nachhaltig gilt
Den tschechischen Vorstellungen nach soll Kernenergie in der EU auch über 2045 hinaus als nachhaltig gelten. Dies berichtete das Nachrichtenportal HN.cz am Donnerstag.
Die Journalisten des Portals konnten Einsicht nehmen in die Stellungnahme aus Prag auf den Taxonomie-Vorschlag der Europäischen Kommission. Laut HN.cz steht dort unter anderem: „Die Tschechische Republik fordert, die Regelung wegzulassen, die den vorübergehenden Charakter der Kernenergie andeutet. Dabei handelt es sich vor allem um das Ende für Betriebsbewilligungen für neue AKWs im Jahr 2045 und für alte Anlagen im Jahr 2014.“
Zudem stößt sich Prag an den Fristen für den Bau eines Atommüllendlagers. So soll in jedem EU-Mitgliedsland mit Kernreaktoren bis 2050 solch ein Lager für hochradioaktiven Abfall bestehen. Tschechien findet hingegen, es würde bis zu diesem Datum reichen, eine entsprechende Baugenehmigung vorlegen zu können.
Weitere Anmerkungen betreffen Gas als Energiequelle. So fordert Prag unter anderem, den CO2-Grenzwert bei Gaskraftwerken deutlich zu erhöhen. Die Kommission plant 550 Kilogramm Kohlendioxid je produzierter Kilowattstunde als Obergrenze, Tschechien hält hingegen selbst 750 bis 1350 Kilogramm für vertretbar.
Ende Dezember hat die Europäische Kommission ihren Taxonomie-Vorschlag veröffentlicht. So sollen Kernenergie und Gas für eine Übergangszeit als nachhaltig gelten und finanziell gefördert werden können. Dies hatte zu Protesten unter anderem aus Deutschland und Österreich geführt.