Bäckerverband: Tschechien sollte Weizenexporte einschränken
Tschechien sollte seine Weizenexporte einschränken. Dies hat der tschechische Verband der Bäcker und Konditoren angesichts der steigenden Getreidepreise gefordert.
Der starke Anstieg der Weizenpreise verschärfe die Probleme der Bäcker, die bereits mit steigenden Energie- und Kraftstoffpreisen zu kämpfen hätten, hieß es. Viele von ihnen seien deshalb in ihrer Existenz bedroht, steht im Pressebericht des Verbandes der Bäcker und Konditoren, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
„Tschechien ist bei Weizen, einem wichtigen Rohstoff für die Backwaren im Land, völlig selbständig, exportiert aber einen großen Teil der Produktion. Leider hat der Krieg in der Ukraine dazu geführt, dass sich der Preis von Weizen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat“, so Bohumil Hlavatý, Geschäftsführer des Verbands der Bäcker und Konditoren.
Nach Angaben des Verbandes wird Weizen derzeit zu einem Rekordpreis von bis zu 11.500 Kronen (466 Euro) pro Tonne verkauft, im vergangenen März kostete dieses Getreide noch 5500 Kronen (223 Euro) pro Tonne. Dahinter steht der Exportstopp für Weizen durch Russland, der vorerst bis Ende Juni gilt, und die Unterbrechung der Lieferkette aus der Ukraine. Beides sind praktisch die Kornkammern der Welt. Da viele asiatische und afrikanische Länder von Getreideeinfuhren aus Russland und der Ukraine abhängig sind, hätten sie begonnen, Getreide in anderen Ländern – einschließlich Tschechien – zu kaufen, heißt es in dem Pressebericht.
Wie Hlavatý ausführt, sind infolge des Anstiegs der Preise für Rohstoffe, Brennstoffe und Energie die Kosten der tschechischen Bäckereien im Januar um mehr als 30 Prozent im Jahresvergleich angestiegen. Die Preise für Backwaren stiegen seinen Aussagen nach allerdings nur um 10 bis 20 Prozent an. Unter anderem schlägt der Verband dem tschechischen Staat daher vor, durch die Subventionierung von Bäckereien die Auswirkungen des Preisschocks zu verringern. Der Bäckerverband weist seit langem darauf hin, dass die Preise für Backwaren hierzulande immer noch zu den niedrigsten in der Europäischen Union gehören.