Neuer Chef der Tschechischen Bahnen steht vor schwierigen Aufgaben

Michal Krapinec

Seit Donnerstag haben die Tschechischen Bahnen (České drahy, ČD) einen neuen Generaldirektor. Es ist der erst 35-jährige Michal Krapinec, der zuvor die Tochterfirma ČD-Telematika geleitet hat. Hauptaufgabe für den jungen Chef wird sein, die Bahnen wieder in schwarze Zahlen zu führen.

Martin Kupka | Foto:  Regierungsamt der Tschechischen Republik

Dieses Ziel gab auch Verkehrsminister Martin Kupka (Bürgerdemokraten) aus: „Ich bin überzeugt, dass Herr Krapinec die Qualifikationen dafür mitbringt, die Umsatzeinbußen wettzumachen und die Tschechischen Bahnen über die schweren Zeiten hinwegzubringen“, so der Ressortchef.

2020 war das Staatsunternehmen tief in die roten Zahlen gerutscht, die Verluste betrugen 4,1 Milliarden Kronen (167 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr soll das Finanzloch laut Michal Krapinec allerdings nicht mehr so tief gewesen sein, konkrete Zahlen nannte der neue Generaldirektor jedoch nicht.

Karel Havlíček | Foto:  ALDE Party,  Flickr,  CC BY-NC 2.0

Verkehrsexperten sowie Vertreter von Gewerkschaften und der Opposition haben die Wahl von Krapinec gelobt. Sie verwiesen vor allem seine Erfahrungen aus den vier Jahren in unterschiedlichen Spitzenpositionen bei den Tschechischen Bahnen. Ex-Verkehrsminister Karel Havlíček (Partei Ano) bezeichnete den neuen Generaldirektor als „Manager mit Perspektive und gesundem Elan“. Der Verkehrsexperte der tschechischen Handelskammer und frühere Bahnchef Emanuel Šíp nannte noch eine weitere Aufgabe, die er für Krapinec sieht. So müsse dieser auch fortfahren in den Investitionen in die technische Modernisierung und in bessere Dienstleistungen.

Michal Krapinec ist der fünfte ČD-Generaldirektor in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren. Sein Vorgänger war Mitte Februar von seinem Posten zurückgetreten. Unter anderem wollte er die Sparvorgaben der Regierung nicht mehr mittragen.

Autor: Till Janzer
schlüsselwort:
abspielen