„Der Krieg in der Ukraine ist das alles bestimmende Thema“

Krieg in der Ukraine

Die Hörerinnen und Hörer Sie reagieren in ihren Zuschriften hauptsächlich auf den Krieg in der Ukraine.

Unsere Quiz-Frage für den April:

Pressezentrum des Cricket-Stadions in London | Foto: hobbs_luton,  Flickr,  CC BY-SA 2.0

Das Pressezentrum des Cricket-Stadions in London, das futuristische Kaufhaus Selfridges in Birmingham, die Schwimmbrücke für Fußgänger in den Londoner Docklands oder das Enzo-Ferrari Museum im italienischen Modena – das ist eine kleine Auswahl an atemberaubenden Bauten, die von einem weltbekannten tschechischen Architekten stammen. Wie lautet sein Name?

Die richtige Antwort im März hieß 49,59 Sekunden. Eben so viel Zeit brauchte die tschechoslowakische Leichtathletin Jarmila Kratochvílová, um eine 400-Meter-Runde im Stadion in Mailand zu laufen. Sie stellte damit vor 40 Jahren den bis heute gültigen Weltrekord auf.

Jarmila Kratochvílová | Foto:  YouTube

Schicken Sie uns die Antwort an [email protected].

Richtig geantwortet hat unter anderem Michael Wickenkamp aus Deutschland, der einen Sachpreis von uns erhält. Herzlichen Glückwunsch!


In der letzten Ausgabe haben wir versprochen, eine Frage von Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus zu beantworten. Damit fangen wir also an. Herr Winkler schrieb:

Kinderbetreuung in Tschechien

Kinderkrippe | Illustrationsfoto: Jana Zemková,  Tschechischer Rundfunk

„Heute habe ich auch eine Hörerfrage. Ich bin ja seit 18 Monaten Opa einer kleinen Enkeltochter. Diese besucht derzeit eine Kinderkrippe und wechselt in diesem Jahr schon in einen Kindergarten. Die Kosten werden von den Arbeitgebern übernommen. Die Betreuung der Kinder und die Einstellung der Arbeitgeber dazu haben sich in Deutschland schon stark gewandelt. Wie sieht es mit der Betreuung der Kinder in Tschechien aus? Wieviel Kosten kommen da auf die Eltern zu, und welche Unterstützung bekommen sie vom Staat oder den Arbeitgebern?“

Die Betreuung von Kindern im Vorschulalter findet hierzulande in den Kindergärten statt. Kinder ab zwei Jahren dürfen dort aufgenommen werden, haben aber keinen rechtlichen Anspruch auf einen Platz. Dieser besteht erst für Kinder ab dem dritten Lebensjahr. Städte und Gemeinden sind dabei verpflichtet, ihnen einen Platz in einer öffentlichen Vorschuleinrichtung anzubieten. Prinzipiell bezahlen die Eltern dort nur einen geringen Betrag in Höhe von ein paar hundert Kronen (also etwa 20 bis 30 Euro) und die Verpflegung. Weitere Kosten werden aus öffentlichen Mitteln getragen. Anders sieht es natürlich in den privaten Betreuungseinrichtungen aus – dort werden recht hohe Gebühren in Höhe von umgerechnet mehreren Hundert Euro pro Monat verlangt.


Krieg in der Ukraine | Foto: Aziz Karimow,  ČTK/ZUMA

Aktuell sei leider der Krieg in der Ukraine das alles bestimmende Thema, schreibt Horst Cersovsky aus Sangerhausen in seinem Brief. Dem müssen wir zustimmen. Dies betrifft auch die Hörerpost. Herr Cersovsky schreibt:

„Unfassbar, dass nun mit einem groß angelegten Angriff auf die Ukraine in Europa wieder Krieg geführt wird. Das Leid der Zivilbevölkerung ist grausam, und die Bilder aus der Ukraine waren noch vor kurzem unvorstellbar. Momentan ist man ratlos angesichts der täglichen Nachrichtenlage, denn es gibt kaum eine realistische Aussicht auf ein Ende von Zerstörung und Vertreibung. Positiv stimmt mich einzig die große Solidarität und Hilfsbereitschaft mit der Ukraine sowie das geeinte Auftreten in der Europäischen Union. Tschechien reagiert sehr solidarisch und nimmt Flüchtlinge aus der Ukraine in großer Zahl auf. Ich war auch beeindruckt zu hören, dass sehr schnell sogar erste Schulklassen für ukrainische Kinder eröffnet wurden.“

Dieter Feltes aus Pyrbaum sieht es so:

Krieg in der Ukraine | Foto: Rodrigo Abd,  ČTK/AP Photo

„Auch in Ihren Sendungen macht sich der Krieg in der Ukraine bemerkbar. Es ist furchtbar, was dort geschieht. Dass sich solche Ereignisse in der heutigen Zeit in Europa noch abspielen, ist grausam. Warum kann man sich nicht zusammensetzen und anständig reden wie anständige Menschen? Was die sogenannte Konferenz in Antalya gebracht hat, war Zeitverschwendung. Leiden muss immer wieder die Bevölkerung. Ist die Pandemie noch nicht vorbei, im Gegenteil sie verbreitet sich noch mehr, da kommt ungebremst ein Krieg auf uns zu. Schade, dass die Nato nicht eingreifen kann, da sonst ein Krieg in ganz Europa auf uns zukommt.“

Es sei Krieg in Europa, stellt Lutz Winkler aus Schmitten fest und fügt seinen Kommentar dazu an:

Krieg in der Ukraine | Foto: Andrew Marienko,  ČTK/AP Photo

„Ich bin fassungslos, was derzeit geschieht. Egal, wer was nicht gemacht hat, wer was falsch gemacht hat: Krieg ist unmenschlich, der Krieg ist die hässliche Fratze des Putin-Regimes. Gerade angeführt von einem Land, welches 27 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg verloren hat. Ich verstehe es nicht, und ich sehe das unendliche Leid der Kinder, Frauen und Männer, die in der Ukraine gelebt haben. Nichts scheint mehr unmöglich zu sein. Internationale Verträge gelten nicht mehr. In was für einer Zeit leben wir? Ich danke Ihnen für die Berichterstattung über dieses schreckliche Ereignis aus der Sicht Tschechiens.“

Es ist Krieg in Europa

Alfred Albrecht aus Emmendingen bringt seine Hoffnung auf ein baldiges Ende des Kriegs zum Ausdruck:

Krieg in der Ukraine | Foto: Jevgenij Maloletka,  ČTK/AP Photo

„Der sinnlose, brutale, von Russland angezettelte Krieg gegen die Ukraine beschäftigt mich jeden Tag. Und ich frage mich, was in den Köpfen der russischen Machthaber eigentlich vorgeht. So hoffe ich mit vielen Leuten, dass dieser Krieg bald zu Ende ist.“

Es seien belastende und bedrückende Tage, die uns zurzeit umgeben, schreibt Martina Pohl aus Überlingen. Sie berichtet, wie sie selbst die Lage wahrnimmt:

Krieg in der Ukraine | Foto: Rodrigo Abd,  ČTK/AP Photo

„Mit Betroffenheit und Schock reagiert die Menschheit auf Putins militärischen Angriff auf die Ukraine. Alle diplomatischen Bemühungen haben nicht zum erhofften Einlenken geführt. Präsident Putins Vorgehensweise, den Weg der Eskalation zu nehmen, stand für ihn schon fest. Für die Menschen eine Katastrophe. Frauen und Kinder fliehen. Die wehrfähigen Männer müssen sie zurücklassen. Auch wirtschaftlich ist es ein Desaster. Die Auswirkungen der Sanktionen tragen wir alle. Ebenso die russische Zivilbevölkerung trifft es hart. Es sind unabsehbare Folgen für alle Beteiligten. Hilfsorganisationen haben schon vor den Folgen des Ukraine-Krieges gewarnt. Mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel, die das UN World Food Programme in Krisenregionen verteilt, stammt demnach aus der Ukraine. Ägypten und Tunesien beziehen ihre Weizenimporte zu großen Teilen aus Russland und der Ukraine. Auf Brot sind arme Menschen dringend angewiesen. Bis jetzt ist es erschwinglich, weil das Nahrungsmittel subventioniert wird. Infolge des Krieges wird es zu massiven Preissteigerungen kommen. ‚Nie wieder Krieg, es gibt keinen Sieg‘, heißt ein neues Friedenslied von Komponist Ralph Siegel. Die Stabilität des Friedens in Europa hängt am seidenen Faden. Ich merke an mir, dass mich die Angst, was bald auf uns zukommen könnte, immer wieder überkommt und auch nicht wirklich loslässt.“

Reinhard Westphal aus Rostock erwähnt ein anderes Lied und fordert hartes Vorgehen gegen die Initiatoren des Kriegskonflikts:

„Heute spielten zirka 150 europäische Sender den weltbekannten Song ‚Give peace a chance‘ von John Lennon, unvorstellbar beeindruckend. Aber das werden die tötenden russischen Soldaten und ihr Führer namens Putin nicht hören. Sie sind getrieben von einem krankhaften, politisch blinden und kriminellen Machtstreben um die Ukraine. Welch eine Ironie der Geschichte – da kann ein Land in ein anderes einfallen, und die ganze Welt ist militärisch machtlos. Putin und Lawrow sprechen von Entnazifizierung der Ukraine, dabei verkörpern sie die wahren Nazis der Moderne. Schlimm, dass man solche Totschläger und Mörder nicht stoppen kann. Sie gehören vor ein internationales Kriegsgericht.“

Und zum Schluss noch ein paar Worte von Thorsten Brandenburg aus München:

Kiew | Foto:  Ministerium für innere Angelegenheiten der Ukraine,  Wikimedia Commons,  CC BY 4.0 DEED

„Eigentlich hatte man gehofft, dass ein Krieg in Europa heutzutage nicht mehr möglich sein würde. Man kann nur hoffen, dass die schlimme Situation sich doch bald irgendwie lösen lässt, und es keinen Krieg in ganz Europa geben wird! Auf jeden Fall leisten Ihre Programme auch wieder einen wichtigen Beitrag dazu, dass man sich anderweitig als in den hiesigen Medien informieren kann! Ich fand das schon in den 1980er Jahren wichtig, und finde es auch heute notwendiger als je zuvor. Hoffentlich gibt es noch lange deutsche Sendungen aus dem Funkhaus in Prag!“

Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe, und zwar an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected].

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