Im Briefkasten: Obdachlosigkeit, Theater im Wald, Kurzwelle
Auch im Juli bringen wir eine neue Ausgabe unseres Hörerforums.
Die Hörerpostsendung wird im Juli nicht am ersten Dienstag des Monats ausgestrahlt, sondern erst eine Woche später. Vor einer Woche haben wir in Tschechien nämlich einen Staatsfeiertag begangen, und Radio Prag International hat eine Sondersendung gebracht. Trotzdem haben wir aber auch diesmal eine Quiz-Frage für Sie:
Der „Einzug der Gladiatoren“ ist ein weltbekannter Marsch. Wie heißt der Komponist, der das Stück geschrieben hat und an dessen 150. Geburtstag wir diesen Monat erinnern?
Schicken Sie uns den Namen bis Ende des Monats an [email protected].
Die richtige Antwort aus dem Vormonat Juni lautet: Die Zahnradbahn von Tanvald nach Harrachov, die steilste Eisenbahnstrecke in Tschechien, muss einen Höhenunterschied von 235 Metern überwinden. Und wir ergänzen noch, dass die maximale Steigung auf der Strecke 5,8 Prozent beträgt.
Unter anderem Ursula Scheerer aus Deutschland hat richtig geantwortet und bekommt einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!
Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Fangen wir an mit einer Nachricht von Bernd Seiser aus Ottenau:
„Seit einigen Wochen habe ich Probleme, das neue Hörerforum von Radio Prag zu finden. Mit Verspätung ist es mir nun doch gelungen, die Ausgabe von gestern zu entdecken. Vielleicht könnt ihr euch bei Radio Prag dafür einsetzen, dass man gleich auf der Internet-Startseite von Radio Prag einen Hinweis auf das Hörerforum zum Nachhören und Nachlesen findet?“
Das Hörerforum, wie auch alle anderen Beiträge, finden Sie in unserem Programmarchiv unter https://deutsch.radio.cz/programmarchiv. Da können Sie im Kalender oben den entsprechenden Tag wählen und finden alles, was an jenem Tag gesendet wurde. Ins Archiv gelangen Sie auch über „Radio Prag hören“ oben auf der Startseite, im nächsten Schritt wird das „Archiv zum Hören und Herunterladen der Sendungen“ angeboten. Auf der Startseite finden sich nur die aktuellsten Beiträge, die regelmäßig aktualisiert werden. Wenn Sie direkt zum Hörerforum kommen möchten, sollten Sie auf „Kultur“ klicken und im Angebot auf der nächsten Seite dann auf „Radio Prag“.
Die Obdachlosigkeit ist ein Problem, das sowohl in Tschechien als auch in Deutschland brennend ist. Das belegt auch die E-Mail von Heinz Günter Hessenbruch aus Remscheid:
„Der Beitrag über Obdachlose hat mir gut gefallen. Es ist sicher, so wie hier in der BRD auch, ein Teufelskreis, aus dem man ohne Hilfe nicht mehr heraus kommt.“
Reinhard Westphal aus Rostock schreibt zum Beitrag über die Initiative „Jako doma“, die für obdachlosen Frauen in Prag hilft, ein neues Zuhause zu finden:
„Anerkennung den Menschen, die für ‚Jako doma‘ arbeiten, Anerkennung dafür, dass sie unterschiedliche Plattformen schaffen, Menschen wieder in das sogenannte normale Leben zu integrieren. Anerkennung auch den interviewten leidtragenden Bürgern Ihres Landes. Ein wahrlich aussagekräftiger Beitrag unter verschiedensten Aspekten.“
Ralf Urbanczyk aus Eisleben kommentiert das ungewöhnliche Theaterprojekt, über das wir berichtet haben. Es wird direkt an der tschechisch-deutschen Grenze aufgeführt:
„Das klang spannend, was es im Interview über das Theaterprojekt ‚Fingierte Grenzen‘ zu hören gab. Mit Theater verbinde ich ja zuerst einmal eine Bühne, von welcher aus die Schauspieler ihre Stücke vortragen. Doch hier werden Vorgänge, die sich in der jüngsten Vergangenheit wirklich ereigneten, möglichst authentisch an den Originalschauplätzen mitten im Wald umgesetzt. Das ist nicht nur für die Zuschauer ungewöhnlich, welche statt bequemen Theatersesseln lange Wanderungen und Stehplätze in Kauf nehmen müssen, das stellt mit Sicherheit auch die Schauspieler vor interessante Herausforderungen. Ich denke, da bekommt so mancher Zuschauer eine Gänsehaut, wenn diese fürchterlichen Erinnerungen an die Geheimdienstaktivitäten an der tschechisch-deutschen Grenze während des Kalten Krieges auch noch zweisprachig umgesetzt werden. Ich finde es gut, wenn auf diese Weise nicht nur die Erinnerungen an die damalige ‚Operation Grenzsteine – Kámen‘ wachgehalten werden, sondern sich die Menschen damit auseinandersetzen, um ähnliche verachtenswerte Handlungen in der Zukunft besser zu erkennen und zu vermeiden.“
Bernd Wachsmuth aus Berlin schreibt:
„Ich möchte Ihnen und Ihren Mitarbeitern eine große Anerkennung aussprechen, dass Sie am Samstag und Sonntag zwei ganze Sendungen der lieben Helena Vondráčková gewidmet haben zu ihrem am 24.06.2022 bevorstehenden 75. Geburtstag. Ich fand es sehr schön. Ich habe beides auf ein Band aufgenommen, das Gespräch und den MusikCzech mit ihren schönsten Lieder, denn ich bin nämlich ein Fan von ihr. Ich habe ihr auch gleich einen Glückwunsch per E-Mail zukommen lassen.“
Obwohl beim Empfang über unsere Webseite keinerlei Störungen oder Aussetzer drohen, versuchen unsere Hörer immer wieder, die Sendungen von Radio Prag International auf Kurzwelle zu hören, die der Sender Kall-Krekel in der Eifel bietet. Dieter Feltes aus Pyrbaum berichtet:
„Leider ist zurzeit der Empfang nur sehr schlecht. Ich hoffe, dass er wieder besser wird. Ich höre mir gerne die Sendung aus der tschechischen Geschichte an. Das waren seinerzeit Ereignisse, die ich noch nicht mitbekommen habe. Es waren schreckliche Zeiten. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese nicht mehr wieder kommen.“
Damit meint Herr Feltes das Massaker im mittelböhmischen Dorf Lidice, das am 10. Juni 1942 von den Nationalsozialisten durchgeführt wurde.
Auch Stefan Druschke aus Kerpen habe wieder einmal eine Sendung über Kurzwelle verfolgt, wie er schreibt:
„Auf 6005 kHz ist der Empfang hier tagsüber nicht so einfach, aber an manchen Tagen durchaus möglich, so wie heute. Mir gefällt die Berichterstattung in Ihren Sendungen, und die Beiträge sind gut produziert und moderiert! Vor allem höre ich Radio Prag wegen der aktuellen Tagesnachrichten aus Tschechien. Im nachfolgenden Tagesecho werden wichtige Beiträge ja dann noch vertieft und weiter erläutert. Interessant an der heutigen Sendung fand ich vor allem die Beiträge, die anlässlich des Attentats auf den stellvertretenden Reichsprotektor Heydrich vor 80 Jahren entstanden sind. Eigentlich sollte dies ja auch ein Thema in den hiesigen Medien sein, aber davon habe ich nichts gehört. Gut, dass es Radio Prag gibt!“
In allen möglichen Situationen ergibt sich die Gelegenheit, Radio Prag International zu hören. Michael Linder aus Gera berichtet über einen ungewöhnlichen Empfangserfolg:
„Was macht man eigentlich, wenn man eine schlaflose Nacht hat? Ganz einfach, man begibt sich in sein Hobbyzimmer, wirft den Kurzwellenempfänger an und geht auf Sendersuche. So geschehen am 6. Juni, als ich aus irgendwelchen Gründen stundenlang hell wach im Bett lag. Schon interessant, was man da so alles empfangen kann, so zum Beispiel verschiedene Lokalstationen aus Brasilien. Aber auch Radio Prag International war vertreten, worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe. Obwohl Prag nur etwa 190 Kilometer von Gera entfernt ist, kamen die Radiosignale von RPI aus einer Entfernung von rund 8000 Kilometern. Nun ist alles verraten, wo die Signale abgestrahlt wurden. Genau, in Florida über Radio WRMI (Radio Miami International). Die Sendesprache war allerdings nicht Deutsch, sondern Spanisch. Aber das ist kein Problem, da zum Zeitpunkt klassische Musik gesendet wurde. Schon absolut faszinierend, dass die Signale so gut über den großen Teich kommen!“
Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].