Galerie Plato in Ostrau zeigt „Optimierte Fabeln über ein gutes Leben“

Jatka (Schlachthof) - das neue Hauptquartier der Galerie PLATO

Die städtische Galerie Plato in Ostrava / Ostrau präsentiert Gegenwartskunst. In ihrem neuen Sitz, einem ehemaligen Schlachthof, wurde am Mittwoch die erste Ausstellung eröffnet.

Eröffnung der Ausstellung Optimierte Fabeln über ein gutes Leben | Foto: Martin Straka,  Stadt Ostrava

Wo früher Tiere geschlachtet wurden und Fleischerhaken hingen, finden sich heute Gemälde, Bildschirme und Installationen konzeptueller Kunst. In einem historischen Schlachthofgebäude mitten in der Ostrauer Innenstadt wurden nach der Instandsetzung fünf Säle und ein Café eingerichtet. Marek Pokorný leitet die Stadtgalerie:

„Die Galerie Plato hat aktuell zwei Gebäude zur Verfügung. Die Ausstellungsfläche umfasst insgesamt knapp 6.500 Quadratmeter. Wenn man die Areale, die wir für unsere weiteren Aktivitäten nutzen, hinzurechnet, sind es insgesamt 18.000 Quadratmeter Fläche, die der Öffentlichkeit dienen.“

Alte architektonische Baupläne | Foto: Archiv der Stadt Ostrava

Die neuen Räumlichkeiten sind mit moderner Belüftungs- sowie Beleuchtungstechnik ausgestattet. Dies entspricht den internationalen Standards, um wertvolle Kunstwerke zeigen zu können. Gleich für die erste Ausstellung im restaurierten Schlachthofgebäude haben die Londoner Galerie LUX und die Nationalgalerie aus Warschau mehrere Werke aus ihren Sammlungen nach Ostrau entliehen.

Marek Pokorný und die beiden Kuratorinnen – die Schwestern Linda und Daniela Dostálková – haben die Ausstellung ein Jahr lang vorbereitet. Die Schau trägt den Titel „Optimierte Fabeln über ein gutes Leben“. Daniela Dostálková sagte im Gespräch für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:

„Wir wollten darauf reagieren, was sich in diesen Räumlichkeiten früher abspielte. Das Gebäude des städtischen Schlachthofs wurde einst erbaut, um dem Wohlergehen der Einwohner von Ostrau zu dienen. Mit der Zeit hat sich die Legitimierung der Tötung von Tieren ein wenig verändert. Wir befassen uns heute allgemeiner mit dem Thema Wohlstand.“

Die Werke von 15 Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Generationen repräsentieren in der Ausstellung verschiedene Kunstgenres. Zu sehen sind Gemälde, visuelle Projektionen sowie multimediale Konzepte. Sie betreffen alle die Frage, worin ein gutes Leben besteht. Nach der Antwort muss jede Besucherin und jeder Besucher aber selbst suchen. Die Kuratorin:

„Wir betrachten die Haltung zum Anthropomorphismus sowie zur Hierarchie zwischen Tieren und Menschen. Uns interessiert, wer sich um wen kümmert, wie die Tierzucht kontrolliert wird oder wer wen zähmt. Diese Beziehungen finden wir wichtig.“

Rekonstruierte Räumlichkeiten des städtischen Schlachthofs in Ostrava | Foto: Stadt Ostrava

Diese Thematik bietet der Kuratorin zufolge eine Parallele zu Fabeln. In solchen denken und handeln Tiere in der Regel nämlich wie Menschen. Und so erklärt sich auch der Titel der Ausstellung.

Die Ausstellung mit dem Titel „Optimierte Fabeln über ein gutes Leben“ ist in der Galerie Plato in Ostrava bis 1. Januar nächsten Jahres zu sehen.

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Autoren: Martina Schneibergová , František Kuča
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