Tschechische Denkmalpflegepreise für Restaurierung eines Zugs und einer Kirche
Mit dem Preis „Patrimonium pro futuro“ ehrt das tschechische Denkmalschutzamt jedes Jahr besondere Leistungen bei der Bewahrung des Kulturerbes. In diesem Jahr wurden nicht nur Sanierungsarbeiten an Gebäuden ausgezeichnet.
Einen der beiden Hauptpreise erhielt nämlich das Technische Museum im ostmährischen Kopřivnice / Nesselsdorf für die komplette Erneuerung des Schnelltriebwagens Slovenská strela (Slowakischer Pfeil) von 1936. Das Exponat ist der einzige erhaltene Zug dieser Art, der schon damals ein aerodynamisches Design erhielt und bis zu 92 Kilometer schnell fahren konnte. Der Slovenská strela wurde auf der Strecke zwischen Prag, Brno / Brünn und Bratislava / Pressburg eingesetzt.
Der zweite Hauptpreis ging an die Restaurierung der barocken Dreifaltigkeitskirche und des dazugehörigen Klosters im ostmährischen Fulnek. Dabei wurden viele Details berücksichtigt wie unter anderem der Originalboden in der Kirche oder die ursprüngliche Ausstattung des Stifts. Zudem stieß man man bei den Arbeiten im Kreuzgang des Klosters überraschenderweise auf gotische Malereien.
Als „Entdeckung des Jahres“ wurde der Fund von Renaissance-Malereien in der Kirche des Ortes Úlice westlich von Plzeň / Pilsen belohnt. Die Fachkommission würdigte dabei das große Interesse der Gemeinde an der Erneuerung des Gotteshauses von Anfang des 17. Jahrhunderts und an der Rettung der Malereien.
Ausgezeichnet wurden zudem die Restaurierung des spätgotischen Marien-Altars in der Kirche Mariä Himmelfahrt im ostböhmischen Chrudim sowie die Erneuerung der Wenzelskirche im mittelböhmischen Stará Boleslav / Altbunzlau. Beim Marien-Altar wurden die Verfälschungen aus dem 19. Jahrhundert beseitigt.