Künstliche Intelligenz: Tschechen sind zurückhaltend
Die Fakultät für Sozialwissenschaften der Karlsuniversität und das Meinungsforschungsinstitut Ipsos haben eine Umfrage zur Künstlichen Intelligenz durchgeführt.
Den technologischen Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz sieht fast die Hälfte der Tschechen als beunruhigend an. 48 Prozent der Befragten gaben diese Antwort. Etwa ein Viertel gab an, sie seien „gleichermaßen begeistert und besorgt“. Menschen, die sich enthusiastisch äußerten, nannten am häufigsten die Gründe, dass KI Zeit spare und bei der Arbeit effizienter sei als der Mensch, sowie dass sie „unvermeidlichen Fortschritt“ und „die Zukunft“ darstelle. Die Skepsis der Befragten gegenüber der KI beruhte vor allem auf der Sorge um den Verlust von Arbeitsplätzen. Weitere Befürchtungen waren eine Verschlechterung der Qualität zwischenmenschlicher Kommunikation und die allgemein „unvorhersehbaren Folgen“ der KI-Verwendung, so die Studie.
Die Untersuchung befasste sich in erster Linie mit der Nutzung Künstlicher Intelligenz in den Medien. Etwa die Hälfte der Befragten war in der Lage, einen automatisch erstellten Artikel richtig zu identifizieren. Die automatische Texterstellung in Nachrichten wird unter anderem von der Tschechischen Presseagentur (ČTK) verwendet, und zwar bei Texten mit einer einfachen Form, zum Beispiel Nachrichten über Benzinpreise oder Wahlergebnisse. Etwa die Hälfte der Befragten konnte richtig erkennen, dass ein Bericht über den Benzinpreis automatisch erstellt wurde. Die Studienteilnehmer wurden auch zu den Radionachrichten befragt. 54 Prozent waren dabei nicht in der Lage zu erkennen, dass die Verkehrsmeldungen in einer experimentellen Aufnahme des Tschechischen Rundfunks von einem Roboter eingesprochen wurden.
Sechs von zehn Personen hierzulande würden den Aufruf von etwa 1000 Experten aus Tech-Industrie und Forschung unterstützen, in dem verlangt wird, die Entwicklung der sogenannten generativen künstlichen Intelligenz, wie z. B. des ChatGPT-Modells, für sechs Monate auszusetzen.