Innovationen für den tschechischen Mittelstand: Neues Technologiezentrum nahe Prag eröffnet

Große Unternehmen haben meist eigene Kapazitäten, um ihren Betrieb zu digitalisieren und zu automatisieren. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) verfügen meist aber nicht über dieselben Möglichkeiten, obwohl auch sie von solchen Innovationen profitieren könnten. Für die KMU in Tschechien hat nun nahe Prag ein entsprechendes Technologiezentrum seinen Betrieb aufgenommen.

Das Innovationszentrum nennt sich „Brain 4 Industry“ – also „Hirn für die Industrie“. Es ist in Dolní Břežany / Unter Breschan im Süden Prags angesiedelt. Das Herzstück bilden sieben 3D-Drucker, vor allem für Metall. Um sie kümmert sich Jakub Antoň. Er steht an einem der leistungsstärksten Geräte…

„Dieser Drucker hat einen sehr großen Bauraum mit einer Fläche von bis zu 250 auf 250 Millimetern bei einer Höhe von bis zu 320 Millimetern. Das ist eher ungewöhnlich für 3D-Drucker und sehr effektiv. So lassen sich innerhalb eines Prozesses bis zu 200 kleinere Teile aufeinanderschichten“, so Antoň.

Foto: Brain 4 Industry

Außer den Druckern beherbergt das Zentrum unter anderem auch ein Labor für die Materialentwicklung inklusive den entsprechenden Testmöglichkeiten für den finalen Einsatz. Insgesamt sieht sich die Einrichtung als Dienstleister vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen. Alles beginne mit einer Eingangsanalyse. Erst danach wisse man, auf welchem Niveau sich der Digitalisierungsprozess in der jeweiligen Firma befinde, sagt der Leiter des Zentrums, Andrej Chrzanowski:

„Auf der Grundlage der Analyse wird eine schlüsselfertige Lösung für die Firma entwickelt. Wir verfügen über Fördermittel aus europäischen Programmen, und das ermöglicht unseren Kunden, unter minimalen Kosten alles Mögliche auszuprobieren und zu testen.“

Das Vorantreiben der Digitalisierung soll dem Mittelstand vor allem dabei helfen, Kosten zu sparen. Laut Chrzanowski sind 3D-Drucker zum Beispiel bei Ersatzteilen sinnvoll…

Foto: Brain 4 Industry

„Man ist dann nicht der Eigentümer eines physischen Produkts, das auf Lager ist, sondern man besitzt die Daten für den Druck des Ersatzteils. Dadurch spart ein Unternehmen an Lagerkosten und ändert seine Logistik. Zudem ist dieses Verfahren nachhaltiger, wenn man sich den CO2-Abdruck anschaut“, so Chrzanowski.

„Brain 4 Industry“ hilft seinen Kunden zudem beim sinnvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Laser-Technologien. Dafür arbeitet es mit weiteren Innovationszentren in Tschechien zusammen.

„Die Zentren etwa in Brünn, Liberec oder Ostrau haben jeweils einen anderen Schwerpunkt, zum Beispiel Cybersicherheit oder superschnelle Computer“, sagt der Leiter des Zentrums in Dolní Břežany.

Auf Forschungsebene stehen hinter „Brain 4 Industry“ vor allem die Institute für Thermomechanik und für Physik der tschechischen Akademie der Wissenschaften.

15
49.9626042718885
14.455145775907027
default
49.9626042718885
14.455145775907027