Auf nach Ljubljana! Tschechische Basketballerinnen ziehen überraschend in Viertelfinale der EM ein

Zum ersten Mal seit 2013 ziehen die tschechischen Basketballerinnen wieder in das Viertelfinale einer EM ein. Dazu hat ein Sieg gegen Griechenland geführt.

Es ist ein gewaltiger Erfolg für die tschechischen Basketballerinnen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren gehören sie zu den acht besten Teams bei einer Europameisterschaft. Denn das Kräftemessen in der Qualifikation zum Viertelfinale konnten die Tschechinnen am Montag für sich entscheiden. Mit 79:76 wurde in Tel Aviv gegen Griechenland zwar nur ein knapper Sieg erkämpft, doch am Ende steht der Triumph.

Renáta Březinová | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

Im letzten Gruppenspiel gegen Israel waren noch Renáta Březinová und Veronika Voráčková die großen Heldinnen der tschechischen Nationalmannschaft gewesen. Gegen die Griechinnen konnte aber keine der beiden auch nur einen Punkt erzielen. Während Březinová wegen Fouls nicht zum Zug kam, musste Voráčková aufgrund einer früheren Verletzung am Knöchel auf die Bank. Ersetzt wurde sie im dritten Viertel von Dominika Paurová, die einen mehr als guten Job machte…

„Ich bin komplett begeistert, wie diese 18-jährige Spielerin in so einem wichtigen Match abliefert“, freute sich der Kommentator des Tschechischen Rundfunks, nachdem Dominika Paurová einen Treffer landete. Vier Punkte, drei Rebounds, ein Block und ein Steal – so lautet die Bilanz der Nachwuchsspielerin. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte sie nach der Begegnung:

„Als ich auf das Spielfeld kam, war ich überhaupt nicht nervös, denn ich wusste, dass es nichts zu verlieren gibt. Also bin ich da einfach hinausgestürzt und habe getan, was ich konnte. Natürlich gab es da größere und stärkere Spielerinnen, aber meine Aufgabe war, aggressiv zu agieren, und so bin ich dann auch darangegangen.“

Dominika Paurová,  Petra Holešínská,  Tereza Vyoralová und Romana Ptáčková | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

Von der neuen Energie im Spiel wurden auch ihre Teamkolleginnen angesteckt. Von Nationaltrainerin Romana Ptáčková gab es entsprechend Lob für Dominika Paurová:

„Ich kenne sie lange und weiß, was in ihr steckt und dass sie mit Stresssituationen kein Problem hat. Natürlich war das ein Risiko. Aber als bei Veronika Voráčková erneut Probleme mit dem Knöchel auftauchten, wollte ich jemanden einsetzen, der Rebounds vorbereiten kann und das Spiel nach vorn treibt. Und Dominika hat das bravourös umgesetzt.“

Romana Ptáčková | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

Laut Trainerin Ptáčková hat das Team nicht unbedingt mit einem Sieg gegen Griechenland gerechnet:

„Wir verspüren gerade große Euphorie. Dass wir nun nach Slowenien fliegen werden, das haben wir wirklich nicht gedacht. Nicht, dass wir unsere Stärken unterschätzt hätten, aber es gibt schon viele neue Spielerinnen in der Mannschaft. Die Partie war auch nicht leicht, aber ich denke, dass wir uns den Sieg wegen unseres Kampfgeistes und des Zusammenhalts im Team verdient haben.“

Pera Holešínská | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

Zum Weiterkommen trug unter anderem Spielmacherin Petra Holešínská bei, die für 19 Punkte sorgte. Eine weitere erfolgreiche Spielerin war Veronika Šípová, dank derer die Nationalmannschaft weitere 15 Punkte einfahren konnte. Damit konnte Šípová zugleich einen neuen persönlichen Rekord als Nationalspielerin aufstellen… Im Anschluss an das Match sagte sie:

„Das Gefühl ist unbeschreiblich, ich freue mich unfassbar, dass wir uns den Sieg erkämpfen konnten und nun nach Slowenien fliegen. Ich habe mir während des Spiels gesagt, dass es um alles oder nichts geht. Entweder wir ziehen ins Viertelfinale ein, oder wir fahren nach Hause – das wollte ich aber auf keinen Fall. Also habe ich alles gegeben und konnte meinem Team so zum Sieg verhelfen.“

Das Viertelfinale der Europameisterschaft werden die tschechischen Basketballerinnen nun am Donnerstag in Ljubljana bestreiten. Der Gegner heißt dann Ungarn.

Autoren: Ferdinand Hauser , Petr Tomášek
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