Wasserreinigung, Straßenbahnen, Ausbau der Metro: Tschechische Unternehmer zu Gesprächen in Dnipro

Vertreter von mehr als 30 tschechischen Firmen sind diese Woche in die Ukraine gereist, um in der Region von Dnipropetrowsk über konkrete Projekte der Zusammenarbeit zu sprechen.

Die Tschechische Republik hat die Schirmherrschaft übernommen über den Wiederaufbau der Region von Dnipropetrowsk in der Ukraine. Sie will dort nun ein Generalkonsulat einrichten. Tomáš Kopečný ist Beauftragter der tschechischen Regierung für den Wiederaufbau der Ukraine und steht an der Spitze einer Delegation von 30 tschechischen Firmen, die derzeit vor Ort Gespräche führen.

Tomáš Kopečný | Foto: René Volfík,  iROZHLAS.cz

Kopečný hat nun dem Bürgermeister von Dnipro, Boris Filatow, drei Ambulanzwagen aus Tschechien übergeben. Diese wurden aus den Spenden der tschechischen Bürger im Rahmen des Projektes „Ein Geschenk für Putin“ finanziert. Zudem brachte die tschechische Delegation auch aufblasbare Transportsäcke nach Dnipro, die bei Evakuierungen mit dem Flugzeug genutzt werden und die auch die ukrainische Armee gebrauchen kann.

Kopečný ist nach einigen Monaten wieder zu Besuch in der Ukraine. Was hat sich inzwischen im Bereich der Zusammenarbeit getan? Der Regierungsbeauftragte merkte am Donnerstag in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks an:

„In der Region von Dnipro ist es uns konkret gelungen, einige Projekte zu verwirklichen. Neben den Ambulanzen liefert die Firma Dekonta Dekontaminationsmittel in die Region. Neben den zuvor vereinbarten Lieferungen haben wir soeben Gespräche über tschechische Technologien aus dem Bereich der Dekontamination und Wasserreinigung, die in den nächsten Monaten in die Region geliefert werden. Sie sollen zur Beseitigung der Folgen nach der Zerstörung des Kachowka-Damms beitragen. Uns ist es gelungen, die Lieferungen schnell auszuhandeln. Wir helfen damit der hiesigen Bevölkerung. Für tschechische Firmen ist dies wiederum ein weiterer Schritt bei den Arbeiten am Wiederaufbau der Ukraine.“

Foto: Martin Dorazín,  Český rozhlas

Zudem war bei den Gesprächen auch über den Verkehrssektor die Rede. Die Ukrainer sind an der Erneuerung des Straßenbahnparks und dem Ausbau der Metro interessiert. Der Regierungsbeauftragte dazu:

„Wir haben mit dem lokalen Vertreter von Škoda Transportation verhandelt. Seit meinem letzten Besuch in der Ukraine hat sich dabei eine wichtige Sache verändert: Tschechische Unternehmer hatten eine Versicherung der Exporte in die Ukraine gefordert, du das ist nun Tatsache geworden.“

Zusammen mit Kopečný nach Dnipro gereist sind beispielsweise Vertreter von Energieproduzenten oder von Herstellern medizinischen Materials, aber auch der Tschechischen Technischen Universität. Der Gouverneur der Region, Serhij Lysak, hält die Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnern für sehr erfolgreich. Seinen Worten zufolge hat die Region vor allem Interesse an Umwelt- und medizinischen Technologien, die ihr bei der Beseitigung der Folgen des russischen Terrorismus helfen werden. 800.000 Bewohner von Dnipropetrowsk sind durch Wassermangel gefährdet. Lysak möchte mit den Tschechen auch an der Erneuerung der Energieinfrastruktur zusammenarbeiten. Der Gouverneur betonte:

„Wir bezeichnen die Gäste aus Tschechien nicht mehr als Vertreter ihres Landes, sondern nennen sie wirkliche Freunde.“

Ein Krankenwagen,  der im Rahmen des Projekts Geschenk für Putin in die Ukraine gebracht wurde | Foto: Martin Dorazín,  Tschechischer Rundfunk
Autoren: Martina Schneibergová , Martin Dorazín
schlüsselwörter:
abspielen