Fast 80 tschechische Feuerwehrleute helfen in Griechenland beim Kampf gegen die Brände
Tschechien hat ein Team der Berufsfeuerwehr nach Griechenland geschickt. Die Einsatzkräfte haben am Donnerstag damit begonnen, beim Löschen der dortigen Waldbrände zu helfen.
Seit vergangener Woche toben in Griechenland an unterschiedlichen Stellen gewaltige Wald- und Buschbrände. Aktuell am schwersten betroffen sind die Stadt Alexandroupolis im Nordosten des Landes. Aber auch nahe Athen wird verzweifelt versucht, gegen die Flammen anzukämpfen. Die EU-Partnerländer haben Unterstützung zugesagt, darunter auch Tschechien.
Mittlerweile ist ein Löschteam der tschechischen Berufsfeuerwehr nahe Alexandroupolis angekommen. Dieses war am Mittwoch in Südmähren gestartet. Die Fahrt ging durch Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Laut der Sprecherin der tschechischen Berufsfeuerwehr, Martina Götzová, hat das Team 64 Mitglieder:
„Davon sind 53 Feuerwehrleute, sieben Rettungssanitäter und vier Serviceleute. Wir stellen drei Löschzüge bereit, die jeweils aus drei Tanklöschfahrzeugen bestehen und einem Allrad-Buggy für die Bekämpfung von Waldbränden. Die Sanitäter kommen aus Prag und haben einen Spezialrettungswagen der Marke Fénix.“
Im Laufe des Donnerstags erfahren die tschechischen Feuerwehrleute ihren konkreten Einsatzort. Vorbereitet sind sie auf schwierigste Bedingungen…
„Hohe Temperaturen und schwer zugängliches Gelände – das ist physisch und psychisch sehr anspruchsvoll. Zudem läuft der Einsatz über eine längere Zeit. Das wird eine ziemliche Herausforderung sein“, sagte der Einsatzleiter der Tschechen, Jiří Němčík.
Für bis zu zehn Tage wurde die Hilfe versprochen. Neben dem Bodenteam hat die tschechische Feuerwehr aber auch Unterstützung aus der Luft zugesagt – und zwar an einem weiteren Hotspot:
„Unser Hubschrauber vom Typ Blackhawk hat zuletzt in Thessaloniki getankt und ist von dort zu seinem Ziel, einem Flughafen nördlich von Athen, geflogen“, präzisierte Sprecherin Götzová am Donnerstagmorgen.
Erst seit Juli hat die tschechische Feuerwehr zwei Löschhubschrauber gemietet. Nach den Erfahrungen mit dem verheerenden Waldbrand in der Böhmischen Schweiz im vergangenen Jahr will man vorbereitet sein. Dass nun aber die gesamte Spezialtechnik in Griechenland zum Einsatz kommt, geht auf die Kooperation innerhalb Europas zurück. Dies erläuterte der stellvertretende Generaldirektor der tschechischen Berufsfeuerwehr, Petr Ošlejšek, am Mittwochabend im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen:
„In den Sommermonaten gibt es regelmäßige Videokonferenzen im Rahmen des Europäischen Zentrums für die Koordination von Notfallmaßnahmen. Dabei bewerten die EU-Mitgliedsstaaten jeweils die Lage. Und Tschechien war schon ab der zweiten Juli-Hälfte bereit, Griechenland Hilfe zu gewähren – als das Land eben schon mit Waldbränden zu kämpfen hatte. Das heißt, unser Modul war seitdem in Bereitschaft, um jederzeit aufbrechen zu können.“
Laut Ošlejšek ist es auch in Tschechien in diesem Jahr vermehrt zu Waldbränden gekommen. Glücklicherweise sind weder Ausmaß noch Folgen mit Griechenland zu vergleichen, wo bisher 22 Menschen in den Flammen starben. In jedem Fall aber bringe die Hilfe in dem südosteuropäischen Land auch wertvolle Erfahrungen für künftige Einsätze hierzulande, glaubt Ošlejšek.
„Da geht es vor allem um eine Änderung der Taktik bei der Brandbekämpfung. So ist etwa der Mangel an Löschwasser ein Thema. Unsere Technik haben wir bereits daran angepasst, wir verwenden nun Schläuche mit geringerem Durchmesser. Bis vor kurzem fehlte uns zudem die Unterstützung aus der Luft. Das haben wir damit behoben, dass wir nun nicht nur auf die Hubschrauber der Polizei zurückgreifen können, sondern für den Sommer auch die beiden Blackhawks mit einer Löschkapazität von jeweils 3000 Litern gemietet haben“, so der Vizedirektor.
Zum tschechischen Hubschrauber, der nun nahe Athen beim Kampf gegen die Flammen hilft, gehört im Übrigen auch ein 15-köpfiges Team.