Bei Bauarbeiten im Rosengarten des Schlosses in Děčín wurden deutsche Grabsteine gefunden

Rosengarten des Schlosses in Děčín

Eine Baufirma hat bei der Instandsetzung des Rosengartens des Schlosses in Děčín / Tetschen deutsche Grabsteine aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gefunden. Sie dienten dort als Aufsatzplatten unter steinernen Blumentöpfen. Da sie nach unten gerichtet waren, ahnte jahrelang niemand, dass es sich um Grabsteine handelte.

Im Schlossgarten seien die Grabsteine vermutlich Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre beim letzten Umbau platziert worden, sagte die Direktorin des Schlosses, Miroslava Poskočilová, der Nachrichtenagentur ČTK. Es handele sich um Grabsteine deutscher Bewohner, die überwiegend aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammten, merkte Poskočilová an. Ursprünglich befanden sich die Steinplatten ihren Worten zufolge auf dem Friedhof Škrabky. Die Sterbedaten reichen laut der Schlossdirektorin von 1940 bis 1942. Neun Grabsteine fanden die Bauarbeiter bei der Ausgrabung der Sandsteinblöcke entlang der Treppe. Nach Absprachen mit der Verwaltung des städtischen Friedhofs Škrabky würden die Grabsteine nun an ihren ursprünglichen Ort gebracht, erklärte Poskočilová.

Foto: Schloss Děčín

Es handelt sich nicht um den einzigen ungewöhnlichen Fund im Rosengarten. Vor zwei Jahren wurden dort Mörser von der Wende des 17. zum 18. Jahrhundert gefunden. Die schweren Artilleriewaffen wurden der Schlossverwalterin zufolge wegen ihrer Größe bei Festivitäten genutzt. Im Garten wurden zudem Fragmente von Plastiken und Verzierungen vom Springbrunnen entdeckt, der früher im Garten stand.

Die Bauarbeiten im Schlossgarten begannen vor etwa einem Monat. Die Rosen wurden inzwischen in südliche Gärten verpflanzt und es wurde mit dem Umbau der Sala Terrena begonnen. Die Arbeiten sollen noch mindestens zwei Jahre lang dauern.

Das Schloss befindet sich im Zentrum von Děčín über dem Zusammenfluss von Elbe und Ploučnice / Polzen. Seit 1920 diente der Bau der Armee, zuerst tschechoslowakischen Truppen, dann der Wehrmacht und anschließend der sowjetischen Armee. Seit 1991, als die Einheiten abgezogen wurden, bemüht sich die Stadt darum, das Schloss in ein Kultur- und Repräsentationszentrum für die gesamte Region umzuwandeln.

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