Nach einem Jahr Verletzung: Ester Ledecká plant Angriff auf Ski-Gesamtweltcup

Ester Ledecká

Die erfolgreichste tschechische Wintersportlerin der vergangenen Jahre meldet sich zurück. Ski- und Snowboardfahrerin Ester Ledecká hat ihre Verletzung komplett auskuriert und will nun wieder angreifen.

Die dreifache Olympiasiegerin Ester Ledecká ist wieder da. Der Ski- und Snowboardstar aus Tschechien musste fast die gesamte vergangene Saison auslassen. Nun ist die Verletzung am Schlüsselbein, die sich Ledecká im Sommer 2022 zugezogen hatte, aber auskuriert. Dafür waren letztlich zwei Operationen nötig. Jetzt freue sie sich, endlich wieder in den Wettkampfmodus schalten zu können, gestand die 28-Jährige am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Prag:

„Das hat mir ein Jahr lang enorm gefehlt. Ich habe schon Entzugserscheinungen bekommen und mir Rennen geliefert, wo es nur ging. An der Ampel habe ich versucht, als Erste aufs Gaspedal zu drücken, auch wenn die anderen nicht wussten, dass dies ein Wettkampf ist. Vielleicht sollte ich aber lieber nicht sagen, dass ich Autorennen gefahren bin…“

In der zurückliegenden Saison verpasste Ledecká den gesamten Ski-Weltcup inklusive der Weltmeisterschaft. Im März bestritt sie zumindest wieder erste Snowboard-Wettkämpfe. Doch in der anstehenden Saison sollen die zwei langen Bretter im Vordergrund stehen…

„Ich plane mehr Ski-Rennen, so wie dies auch schon in meiner letzten kompletten Saison war. Ich will in der Weltcup-Gesamtwertung angreifen. Deswegen werde ich versuchen, so viele Rennen wie möglich auf Ski zu bestreiten. Das Snowboard wird nur die Ergänzung sein“, so die Sportlerin.

Ester Ledecká | Foto:  Tschechisches Fernsehen

Neben der Reha hat sich Ledecká im Übrigen weitergebildet. So fand sie endlich die Zeit, ihr Masterstudium an der Verwaltungsfachhochschule in Prag erfolgreich zu beenden. Sie schrieb ihre Masterarbeit im Bereich Marketing und Kommunikation und legte auch die mündliche Prüfung ab. Und weil sie eine Streberin sei, habe sie alles mit eins abgeschlossen, sagte Ledecká.

An ihrer Saisonvorbereitung hat die Wintersportlerin hingegen nichts geändert: Traditionell war sie im Hochsommer beim Fitnesstraining inklusive Windsurfen auf der griechischen Insel Lefkada. Danach kamen die Vorbereitung auf Ski in Chile sowie zuletzt ein Snowboard-Trainingscamp am Stilfser Joch in Italien. In die Saison einsteigen wird Ester Ledecká am ersten Speed-Wochenende. Das ist für 18. und 19. November in Zermatt terminiert:

„Beim ersten Rennen bin ich immer etwas nervöser als später im Verlauf der Saison. Wenn dann eine Veranstaltung nach der nächsten kommt, stelle ich mich einfach an den Start – und los geht´s. Aber das erste Rennen ist eigentümlich, weil ich nicht weiß, wo ich stehe im Vergleich zu meinen Gegnerinnen und wie sie drauf sind.“

Hinzu kommt, dass der Ski-Weltcup erstmals unterhalb des Matterhorns ausgetragen wird. Die Athletinnen müssen also die Strecke von Zermatt erst einmal kennenlernen. Und nicht zuletzt hat Ester Ledecká die Skimarke gewechselt. Sie ist wie ihre slowenische Kollegin Ilka Štuhec nun bei Kästle. Eigentümer der ursprünglich österreichischen Firma ist seit 2018 ein tschechischer Milliardär.

Autor: Till Janzer | Quellen: Český rozhlas , ČTK
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