Meisterwerk oder grässlicher Bau? Die Nová scéna in Prag erregt auch nach 40 Jahren die Gemüter
Die Nová scéna (Neue Bühne) entstand anlässlich des 100. Jubiläums des Prager Nationaltheaters. Eröffnet wurde das Theatergebäude am 20. November 1983 mit der Premiere des Stückes „Strakonický dudák“ („Der Dudelsackspieler von Strakonitz“) von Josef Kajetán Tyl.
Das Haus wurde vom Architekten Karel Prager entworfen und sollte äußerlich an einen Kristall erinnern. Manche Prager sind bis heute der Ansicht, dass ein derart moderner Glasbau zwischen dem Nationaltheater aus der Zeit der Neorenaissance und dem Ursulinen-Kloster aus dem Barock in keiner Weise etwas zu suchen habe. Bei vielen Architekten hingegen stößt das Gebäude auf Anklang, und auch im Ausland gab es ein positives Echo. In dem großzügig gestalteten Bau befindet sich ein Theatersaal für 400 Menschen, aber es gibt auch ruhigere, verstecktere Winkel. Der Lärm von der Straße Národní wird durch die dicke Glasfassade am Eindringen gehindert.
Einer der prächtigsten Orte in dem Theater ist das Treppenhaus, das in das Foyer führt. Verziert ist der Raum durch eine monumentale Glas-Plastik. Von dem Gebäude aus hat man zudem einen atemberaubenden Blick auf die Prachtstraße Národní.