Roboter im Gewächshaus: Tschechischer Junglandwirt erhält Preis der EVP für Digitalisierung
Auf der Tomatenfarm Ráječek in Brno / Brünn überwacht ein Roboter die Gesundheit der Pflanzen. Der Betrieb gehört Matěj Sklenář (29), der nun für das innovative Projekt den Junglandwirtepreise der Europäischen Volkspartei (EVP) erhalten hat.
Sklenář hat den Roboter zusammen mit dem Softwareentwickler Vratislav Beneš entworfen. Der Automat ist in voller Größe viereinhalb Meter hoch und macht detaillierte Aufnahmen von jeder der über 40.000 Tomatenpflanzen auf der Farm. Entdeckt der Roboter Schädlinge oder Krankheiten, meldet er dies automatisch.
„An der Entwicklung des Roboters haben wir im vergangenen Jahr begonnen zu arbeiten und haben ihn dann die ganze Saison über eingesetzt“, sagte Matěj Sklenář am Rand der Preisverleihung in Brüssel gegenüber tschechischen Journalisten. Das Projekt trägt den Namen Fravebot, aber intern wird der Roboter liebevoll Franta genannt. An seiner Entwicklung waren auch Studierende der Technischen Hochschule und der Mendel-Universität in Brno / Brünn beteiligt.
Die EVP hat die Entwicklung des Fravebot beim 9. Europäischen Kongress der Junglandwirte als bestes digitales Projekt geehrt. Auf der Website der Partei heißt es unter anderem: „Durch die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und Schädlingen können die Landwirte rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Probleme zu bekämpfen. Dadurch wird der Bedarf an Pestiziden stark reduziert und die Erträge werden bei gleichem Wasser- und Nährstoffverbrauch gesteigert.“
Die Tomatenfarm Ráječek ist ein Familienbetrieb mit rund 20 festen Angestellten. Bei 500 Tonnen Jahresproduktion gehöre man eher zu den kleineren Gewächshäusern in Tschechien, sagt Matěj Sklenář. Seit Neuestem baue man auch Erdbeeren an, so der Landwirt.