Energie sparen im Haushalt: Brünner Forscher entwickeln verbrauchsarmen Motor für Elektrogeräte
Moderne Elektrogeräte im Haushalt helfen dabei, das Klima zu schützen. So entwickeln etwa Wissenschaftler aus Brno / Brünn Motoren für Waschmaschinen, Kühlschränke und andere Geräte, die den Energieverbrauch deutlich einsparen können.
Der Stromverbrauch wächst – weltweit und auch in Tschechien. Einsparungen für Privathaushalte zu ermöglichen, das haben sich darum Wissenschaftler an der Fakultät für Elektrotechnik und Kommunikationstechnologien der Technischen Hochschule in Brünn zur Aufgabe gestellt.
Teamleiter Jan Bárta führt durch das weiträumige Labor am Institut für Leistungselektronik, das mit den unterschiedlichsten Gerätschaften ausgestattet ist. Sein Kollege Martin Světlík steht vor einer großen Bedienungsfläche. Mit zwei Tasten setzt er den Prototypen eines neuen Elektromotors in Gang…
„Indem ich die Maschine anschalte, leite ich Strom aus dem Netz in die Klammern der Konstruktion. Mit dem zweiten Schalter stelle ich den laufenden Kondensator ab.“
Das Geräusch des Motors sei noch zu laut, sagen die Experten. Trotzdem spart der Prototyp schon jetzt bis zu 20 Prozent des Stromverbrauchs ein, mit dem ähnliche Motoren bisher arbeiten. Dies werde durch den Einsatz spezieller Dauermagneten erreicht, so Bárta:
„Wir haben diesen Antrieb im Hinblick auf das Magnetfeld im Inneren optimiert. Zudem haben wir die Wärmeeigenschaften des Geräts verbessert, damit es anständig gekühlt wird.“
Ein weiterer Unterschied zu den Vorgängern besteht im Rotor. Die neue Drehanlage spart nämlich nicht nur Energie, sondern kommt auch mit weniger Material aus. Das sollte die Hersteller freuen, meint Teammitglied Marek Toman:
„Für die Produzenten ist es wenig kostenaufwendig, die Herstellungslinie an das neue Fabrikat anzupassen. Das Grundskelett unterscheidet sich nämlich nicht von dem, was bisher gefertigt wurde. Darum muss nur die Produktion der Rotoren neu konzipiert werden.“
Mit den Anpassungen an den neuen Motor werden demnach schon im Herstellungsprozess der Energieverbrauch gesenkt und bisher in Kauf genommene Stromverluste eingeschränkt. Hinzu komme die hohe Wirksamkeit des neuen Geräts, betont Teamleiter Bárta:
„Es handelt sich um einen leistungsstarken Einphasen-Elektromotor. Er entspricht den höchsten Leistungsklassen, die durch eine EU-Norm definiert sind. Das macht ihn so außergewöhnlich. Denn die Einphasen-Antriebe erreichen normalerweise nur sehr schlechte Werte.“
Mit dieser Leistung können die neuen sparsamen Motoren dann in Kühlschränken, Waschmaschinen oder auch Wärmepumpen eingesetzt werden. Dies dauere aber noch einige Monate, ergänzt Bárta. Die Serienherstellung soll demnach im Laufe des kommenden Jahres starten.