Streit um hohe Butterpreise in Tschechien
Die Inflation in Tschechien ist in den vergangenen Monaten eher gesunken, doch Butter ist zuletzt immer teurer geworden. Im Oktober kostete ein 250-Gramm-Päckchen im Schnitt hierzulande 68,8 Kronen (2,72 Euro). Nun hat sich Landwirtschaftsminister Marek Výborný (Christdemokraten) dazu geäußert und behördliche Kontrollen vorgeschlagen
In einer politischen Talkshow des privaten TV-Senders CNN Prima News sagte der Minister am Sonntag, dass die Molkereien und einige Händler ihre Marktmacht missbrauchen würden:
„Jedes Jahr wiederholt sich dies. Das Problem liegt an den Lebensmittelproduzenten und Händlern. Ich möchte, dass die zuständigen Kontrollorgane die Sache prüfen“, so Výborný.
Laut dem Ressortchef haben die Milchbauern nämlich ihre Preise nur gering erhöht. Auch sei das Argument der Molkereien, dass die Milch einen niedrigeren Fettgehalt habe, keine ausreichende Erklärung für das Phänomen, so der Landwirtschaftsminister.
Der Präsident des Verbandes für Handel und Tourismus, Tomáš Prouza, wies wiederum darauf hin, dass die Butterteuerung in der gesamten EU zu beobachten sei. Zugleich forderte er die tschechische Regierung dazu auf, die Gewinnmargen der Firmen in der Handelskette unter die Lupe zu nehmen.
„Der Staat hat genügend Mittel, um den großen Lebensmittelherstellern auf die Füße zu treten, vor allem da ihre Kampagne einen sehr koordinierten Eindruck macht“, sagte Prouza bei CNN Prima News.
Die tschechische Lebensmittelkammer hatte vor kurzem aus ihrer Sicht die Gründe für die hohen Butterpreise genannt. Diese seien zum einen eine Folge der hohen Temperaturen im Jahr, die Milchkühe weniger Milch produzieren und den Fettanteil in der Milch europaweit sinken ließen. Zum anderen nannte die Kammer die steigenden Arbeitskosten bei den Molkereien als Grund.