Schulkantinen in Tschechien sollen übrig gebliebenes Essen spenden

Die Schulkantinen in Tschechien können sich seit neuestem am Projekt „Zachraň oběd“ (Rette das Mittagessen) beteiligen und übrig gebliebene Speisen an karitative Einrichtungen spenden.

Dazu ist ein Vertragsabschluss notwendig zwischen der Schule, ihrem Betreiber und der ausgewählten Hilfsorganisation. Eine Vorlage des Dokuments steht auf der Website des Projektes, zachranobed.cz, zum Download bereit. Diese wird betrieben vom Verein „Zachraň jidlo“ (Rette das Essen), der sich in Tschechien schon seit 2014 gegen Lebensmittelverschwendung engagiert.

Projektmanagerin Denisa Rybářová informierte auf einer Pressekonferenz Ende Februar:

„Essensspenden erproben wir seit langem in der Praxis. Wir wissen, dass sie wirklich gut funktionieren. Auch die Schulen können dadurch ihre Kosten für die Liquidierung von Gastroabfällen reduzieren. Das Essen bekommen wiederum Menschen, die es brauchen, und gleichzeitig schützen wir die Umwelt.“

Das Pilotprojekt für die Schulkantinen habe gezeigt, dass die Weitergabe des Essens sowohl aus rechtlicher als auch aus hygienischer Hinsicht möglich sei, so Rybářová weiter. Einer der ersten Partner ist die Erste Grundschule mit Sprachenschwerpunkt im vierten Prager Stadtbezirk, die sich dem Projekt im November vergangenen Jahres angeschlossen hat. Bis Ende Januar seien bereits 1437 Portionen Speisen gespendet worden, berichtet die Vizebürgermeisterin von Prag 4, Irena Michalcová. Dies seien zum Großteil warme Essen gewesen, aber auch Obst oder Nachtische. Die Speisen gingen in dem Fall an eine Notunterkunft für Familien mit Kindern. Und weiter sagt Michalcová:

„Die Teilnahme an dem Projekt erscheint uns sinnvoll. Die Pilotphase hat uns davon überzeugt, dass es sich um eine langfristig nachhaltige Maßnahme handelt, die wir gern auch auf andere Schulen im Stadtteil ausweiten wollen.“

Das Projekt „Zachraň oběd“ läuft seit 2022. Kantinen in ganz Tschechien haben laut den Initiatoren seitdem schon rund 66.000 Essensportionen gespendet, die ansonsten weggeworfen worden wären. Nach Konsultationen mit den zuständigen Ministerien, Juristen und Hygieneämtern können sich nun weitere Schulküchen anschließen.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: ČTK
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