Oma gesucht: generationenüberschreitende Kontaktbörse für Senioren
Senioren zu helfen, aus ihrer Einsamkeit herauszukommen, und zugleich eine Oma oder einen Opa für die Kinder zu finden. Dieses Ziel hat der gemeinnützige Verein „Život 90“ (Leben 90) mit seiner generationenüberschreitenden Kontaktbörse. Die Initiative wurde anlässlich des Weltseniorentags am Donnerstag vorgestellt
„Meine Eltern wohnen sehr weit. Es wäre darum schön, hier eine vertrauenswürdige Person zu haben, die sich manchmal um das Kind kümmern könnte, wenn ich mich ein bisschen entspannen oder eine kulturelle Veranstaltung besuchen möchte.“
Die Kontaktbörse wurde auf der Webseite „seniorum.cz“ eingerichtet, erklärt Michaela Sladká von „Život 90“:„Man braucht nur das Feld ‚Lernen Sie einander kennen‘ anzuklicken. Dort wählt man zwischen ‚Ich bin Oma‘, ‚Ich bin Opa‘ oder ‚Wir sind eine Familie‘. Dann beantwortet man die Frage: Was suche ich? Beispielsweise: Bin Oma und such eine Familie, oder: Wir sind Familie und suchen nach Großeltern.“
„Wir möchten, dass die Vermittlung über die persönlichen Beziehungen und das Potenzial funktioniert, das die beiden Seiten in die Beziehung investieren – und nicht über Geld.“
Auch Fachleute glauben, dass die Kontakte älterer Menschen zu einer jungen Familie und zu Kindern wichtig seien. Der Psychologe Václav Mertin:
„Jugend bedeutet einen Drive, der auch ältere Menschen mitreißt. Dies brauchen sie. Im Gegenzug können sie häufig etwas von ihrer Erfahrung vermitteln.“
Zum Start der generationenübergreifenden Kontaktsuche im Internet wurde sogar ein Werbespot gedreht. In dem Filmchen heißt es: „Gönnen Sie Ihren Kindern den Luxus, einen Opa zu haben“. Ähnliche Projekte wie jenes von „Život 90“ haben auch die Bürgerinitiativen Hestia und Totem gestartet.