Pläne für Lithium-Förderung werden konkreter

Lithium (Foto: Rrausch1974, CC BY-SA 3.0)

Tschechien hat mit die reichsten Lithium-Vorkommen weltweit. Eine Firma aus Australien soll die Förderung übernehmen.

Wirtschaftsministerium hat ein Memorandum mit dem australischen Unternehmen EMH unterschrieben  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
2022 könnte die Förderung des leichten alkalischen Metalls Lithium in Tschechien beginnen. Dazu hat das Wirtschaftsministerium ein Memorandum mit dem australischen Unternehmen European Metals Holdings Ltd. (EMH) unterschrieben. Die Bergbaufirma aus Down Under musste bei der Auftragsvergabe jedoch versprechen, das Lithium auch in Tschechien zu verarbeiten.

Die Förderung soll sich auf die Region um den Berg Cínovec im Erzgebirge konzentrieren. Dort werden die größten Lithium-Lagerstätten hierzulande vermutet. Für die EMH ist die Region kein unbekanntes Terrain, seit bereits 35 Jahren fördert das Unternehmen dort Zinn. Beim Lithium erwartet die Unternehmensleitung einen Reinertrag von jährlich 21.000 Tonnen.

Bevor die Förderung beginnen kann, müssen die Vorkommen kostspielig erschlossen werden. Für Regierung in Prag ist das jedoch kein Problem, da sie enorme Gewinne erwartet. So könnten nach Schätzung der Regierung für den Staat rund 700 Milliarden Kronen (27 Milliarden Euro) in einem Zeitraum von 21 Jahren rausspringen. Die Einschätzung ist sehr optimistisch, da sie auch Einnahmen aus der zugehörigen Industrie ausgeht, also beispielsweise der Produktion von Akkus.

Lithium  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
Doch es regt sich auch Kritik in Tschechien an den Lithium-Plänen des Wirtschaftsministeriums. Diese kommt vor allem von der Partei Ano und den Kommunisten, die den Abbau lieber in tschechischen als in australischen Händen sehen wollen. Dabei helfen auch nicht die Garantien von EMH, rund 3000 Arbeitsplätze bei Förderung und Weiterverarbeitung zu schaffen.

Lithium kann außerordentlich gut Energie speichern, weswegen es ein wichtiger Bestandteil der Batterie-Produktion ist. Deshalb erwartet die tschechische Regierung durch eine verstärkte Förderung des Metalls auch einen Boom in der heimischen Akku- und Elektroauto-Industrie. Experten gehen jedoch ebenso von einer raschen Entwicklung alternativer Speichermethoden aus, beispielsweise des sogenannten Glasakkus. Die tschechischen Lithium-Lagerstätten machen ganze drei Prozent der weltweiten Vorkommen aus.

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