„Pozor! Kalte Grenze“: Vernissage beendet südböhmisch-oberösterreichischen Gedenktag
Vergangenen Donnerstag erinnerten sich Südböhmen und Oberösterreich gemeinsam an den Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren. Am 11. Dezember 1989 hatten der damalige Landeshauptmann Josef Ratzenböck und der südböhmische Kreishauptmann Miroslav Šenkyř gemeinsam den Stacheldraht an der Grenze durchschnitten.
Zwanzig Künstlerinnen und Künstler thematisieren die Grenze nun in all ihrer grausamen Banalität – die Schrecken, die mit ihr verbunden waren, die erfüllten Hoffnungen und auch die enttäuschten Erwartungen nach ihrem Verschwinden. Jan Sechter, der tschechische Botschafter in Österreich, der die Ausstellung eröffnete, war von der Idee begeistert:
„Die Historiker haben ja bereits einiges getan und setzen ihre Arbeit weiter fort. Die Politiker wollen die Überbleibsel der Grenzen gemeinsam mit uns Diplomaten ebenfalls überwinden. Aber die Künstler? Ich fand es imposant, dass sich drei Kuratoren aus Linz erstmal in die Sammlungen begeben haben. Dort haben sie festgestellt: Es gibt nicht viel. Man muss den Künstlern einen Anreiz geben.“Die Eröffnung der so entstandenen Ausstellung war jedoch nur das Ende eines langen Gedenktages. Bereits am Vormittag waren an der Grenze im südböhmischen Dolní Dvořiště und im oberösterreichischen Leopoldschlag Delegationen beider Länder zusammengekommen, um der Ereignisse des Dezember 1989 zu gedenken, darunter Kreishauptmann Jiří Zimola und Landeshauptmann Josef Pühringer. Botschafter Jan Sechter:
„Das war heute ein oberösterreichisch-tschechischer Tag. Wir haben direkt an der Grenze an die Öffnung erinnert, es wurden Schulpartnerschaften geschlossen, die Kreisleitung Südböhmen und die oberösterreichische Regierung hatten eine gemeinsame Sitzung – ein idealer Tag und ein Erlebnis für mich persönlich.“Die Ausstellung „Pozor! Kalte Grenze“ in der Kunstsammlung des Landes Oberösterreich ist noch bis zum 28. Februar geöffnet.