Prager Frühling - abschließende Bilanz der Festspiele

Logo des Festivals Prager Frühling

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Ein Musikfestival - das sind nicht nur Noten, Töne, Konzerte und künstlerische Leistungen, sondern auch viele Zahlen und Fakten. Da am kommenden Sonntag die 56. internationalen Musikfestspiele "Prager Frühling" abgeschlossen werden, ist nun die rechte Zeit, eine abschließende Bilanz zu ziehen und die Zahlen sprechen zu lassen. Von den 55.000 Karten, die es zur Verfügung standen, wurden 89 % verkauft. Genau die Hälfte der angebotenen Konzerte war total ausverkauft, wobei dieser Stand bei vielen Konzerten erst in der Abendkasse, unmittelbar vor dem Beginn des Konzerts erreicht wurde. Die Organisatoren konnten mit Freude und Befriedigung feststellen, dass die Gesamtbesucheranzahl im Vergleich zum vorangegangenen Jahr wesentlich gestiegen ist.

Seit Jahren richtet sich das größte Interesse des Publikums auf die Eröffnung sowie auf das abschließende Konzert. Im Rahmen des diesjährigen Konzertes, das am Sonntag die Festspiele beendet, wird wie jedes Jahr die Neunte Symphonie Beethovens gespielt. Besonders daran ist jedoch diesmal zweierlei. Erstens ist der Abend dem Andenken des langjährigen Festivaldirektors Oleg Podgorny gewidmet, der im vergangenen Jahr unerwartet verstorben ist. Und zweitens will sich an diesem Abend der Geigenvirtuose und Präsident der Festspiele, Josef Suk, von dem Festival verabschieden. Der 72jährige Künstler hat sich nämlich entschieden, seine aktive Laufbahn als Solist bald zu beenden und in den kommenden Jahren nicht mehr bei den Festspielen aufzutreten.

Josef Suk stellte sich im Jahre 1957, als 28jähriger, zum ersten Mal auf dem Prager Frühling vor. Er spielte damals die "Geigenphantasie in G-moll" seines Großvaters Josef Suk und wurde - genauso wie auch bei seinem letzten Konzert - vom Prager Rundfunksymphonieorchester begleitet. Am kommenden Sonntag wird Josef Suk sein 79. Konzert im Rahmen des "Prager Frühlings" geben, auf dem er sich als Violin- und Bratschensolist, Kammerspieler und Dirigent vorstellte. Hören Sie nun, meine Damen und Herren, eine kurze Kostprobe aus der "Geigenphantasie in G-moll" des Großvaters Josef Suk, mit der dessen Enkel - ebenfalls Josef Suk - vor 44 Jahren auf dem Festival debütierte.