Prager Regierung beschloss Kreditaufnahme zum Bau der Autobahn D8
Vor zwei Tagen haben wir Sie in unserer Sendereihe "Forum Gesellschaft" noch darüber informiert, wie der mit dem EU-Beitritt Tschechiens verknüpfte Wegfall der Zollgrenzkontrollen leider auch zu einem enormen Anstieg des LKW-Verkehrs auf der Nordböhmen und Sachsen verbindenden Europastraße E 55 geführt hat. Die vom Lärm und Dieselgestank geplagten Anwohner dieser Transportverbindung erhoffen sich daher spätestens mit der Fertigstellung der zwischen Prag und Dresden entstehenden Autobahn D8/A17 eine spürbare Entlastung bei den ihnen zugemuteten Belästigungen.
In der Tat, am Mittwoch hat das Kabinett Spidla in Prag beschlossen, zur Finanzierung der Bauarbeiten auf dem abschließenden Teilstück der D8, einen Kredit von 12 Milliarden Kronen (ca. 380 Millionen Euro) bei der Europäischen Investitionsbank aufzunehmen. "Die Kredite von der EIB sind ausgesprochen günstig", gab Premier Vladimír Spidla als einen Punkt zur Begründung an. Einen anderen nannte der Gebietshauptmann des Landkreises Ústí nad Labem/Aussig, Jirí Sulc, der davon sprach, es sei bereits zehn Minuten nach Zwölf. Was er meinte, war allen klar: Im Juni gehen die bisher zum Bau der Autobahn aus dem staatlichen Verkehrinfrastrukturfonds bereitgestellten Gelder aus. Mit dem Darlehen von der EIB hofft man nun, den Abschnitt Trmice-Staatsgrenze bis zum Jahr 2006 in Betrieb nehmen zu können. Das von den Umweltschützern abgelehnte und so auch boykottierte Teilstück Lovosive-Rehlovice sieht allerdings erst im Jahr 2007 seiner Fertigstellung entgegen.