Foto: Khalil Baalbaki, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Die Wohnungspreise in Prag weisen die größte Spanne auf im Vergleich zu anderen Großstädten in Mitteleuropa. In der Moldaumetropole sind neue Wohnungen im Stadtzentrum um mehr als das Dreifache teurer als jene im neunten Stadtbezirk, die am preiswertesten sind. Die zweitgrößte Differenz in den Preisen für Neubauwohnungen gibt es in Budapest, am geringsten ist der Unterschied bei den acht miteinander verglichenen Städten in München.
Foto: Khalil Baalbaki, Archiv des Tschechischen Rundfunks
Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Beratungsfirma KPMG ČR und der Bauträgerfirma Central Group, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Anhand dieser Analyse liegen die Wohnungspreise im Stadtzentrum um bis zu 140 Prozent über dem Durchschnittswert für alle Neubauten in Prag. Am teuersten sind die Wohnungen in den zentralen Stadtbezirken Prag 1 und Prag 2, wo sich der gemittelte Preis um 140.000 Kronen (ca. 5200 Euro) pro Quadratmeter bewegt. Bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 90 Quadratmetern liegt der Kaufpreis einer Innenstadtwohnung daher bei über 12,5 Millionen Kronen (ca. 463.000 Euro).„Der Grund für die hohen Wohnungspreise im Prager Stadtzentrum ist das verschwindend geringe Angebot an neuen Wohnungen. Es setzt sich in der Regel nur aus der Komplettsanierung einzelner Wohnungen und einigen Anbauten zu vorhandenen Wohnungen zusammen. Völlig außergewöhnlich für die Stadtmitte sind kleinere bauunternehmerische Projekte“, erklärt der Besitzer der Central Group, Dušan Kunovský.
Nach dem Stadtzentrum die höchsten Wohnungspreise haben der achte und der sechste Stadtbezirk. In Prag 8 liegen die Preise für Neubauten um fast ein Drittel über dem Mittelwert, in Prag 6 um nahezu ein Fünftel. Am anderen Ende der Skala liegt der neunte Stadtbezirk, wo das Angebot an neuen Wohnungen relativ groß ist. Die Wohnungspreise erreichen dort nicht einmal 80 Prozent des Prager Durchschnittswertes.