PwC-Studie: Ostrau und Prag haben besten ÖPNV in Mittel- und Osteuropa
Die tschechischen Großstädte stehen beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an der Spitze in Mittel- und Osteuropa. Dies geht aus dem neuesten Smart-Cities-Mobilitätsindex der Unternehmensberatungsfirma PwC hervor. Für den Index wurden 25 Städte verglichen: von Tallinn bis Sofia und von Prag bis Almaty. Dabei sind außer dem ÖPNV noch drei weitere Kategorien bewertet worden, und zwar Verkehrsmanagement, Luftverschmutzung und aktive Mobilität (Radfahren und Zufußgehen).
Den besten ÖPNV hat laut dem Ranking das mährisch-schlesische Ostrava / Ostrau. Auf dem zweiten Platz landete Prag, und den vierten Platz nimmt Brno / Brünn ein. Vor die südmährische Metropole hat sich noch Tallinn in Estland geschoben. Wie PwC dazu schreibt, haben die tschechischen Städte die niedrigsten Ticketpreise in Relation zum Einkommen sowie die höchsten ÖPNV-Raten. So werden in Ostrau sogar 69 Prozent der täglichen Fahrten mit dem Nahverkehr absolviert. In Prag und Brünn sind es 53 Prozent, während der Durchschnitt in der Region bei 49 Prozent liegt.
In den weiteren Kategorien des Mobilitätsindex liegen die tschechischen Städte allerdings nicht an der Spitze – so etwa bei der Luftqualität. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene maximale Jahresmittelwert von fünf Milligramm Feinstaub pro Kubikmeter wird einzig in Tallinn nicht überschritten. In Prag sind es 11,5 Milligramm, in Brünn 12,5 und in Ostrau 16,4.
Beim Anteil der Fahrradfahrten hinken die Städte Mittel- und Osteuropas allgemein hinter den benachbarten Städten hinterher, wie zum Beispiel Berlin, Leipzig, München und Rostock. Der Schnitt in der untersuchten Region liegt bei 11,8 Prozent der täglichen Fahrten, während es in den vier deutschen Städten 19,1 Prozent sind. Zudem hat das ukrainische Lwiw das relativ längste Netz an Radwegen und Radspuren, es entspricht 70 Prozent der Gesamtstraßenlänge. Die polnischen Städte Breslau (63,8 Prozent) und Warschau (49,5 Prozent) schneiden auch noch ziemlich gut ab.
Ein durchgängiges Problem in der Region sind Verkehrsstaus, wobei Budapest, Bukarest, Kiew, Łódź, Breslau und Warschau am stärksten davon betroffen sind.