QSL-Galerie: Landschaftsmaler Antonín Slavíček

Wir haben erneut in unserer Mappe mit der Hörerpost geblättert und wollen auch heute wieder aus der einen oder anderen Zuschrift von Ihnen zitieren. Zudem stellen wir Ihnen einen weiteren Künstler aus unserer QSL-Karten-Serie vor: Es ist der Landschaftsmaler Antonín Slavíček. Sie hören eine neue Ausgabe unseres Hörerforums.

Emil Zátopek | Foto: Roger Rössing,  Deutsche Fotothek,  CC BY-SA 3.0 DE
Zu Anfang unseres heutigen Hörerforums wollen wir erneut einen herzlichen Dank für Ihre Sendeberichte und Urlaubsgrüße aussprechen. Post bekommen haben wir diesmal unter anderem von: Erhard Lauber aus Bad-Berleburg-Girkhausen, Georg Pleschberger aus Villach und Gerhard Schreier aus Wiesloch.

Wir schreiben bereits den Monat August, und seit Mittwoch vergangener Woche können Sie auf der Webseite von Radio Prag auch die neue monatliche Quizfrage finden. Sie lautet:

Wie heißt die amerikanische Politikerin tschechischer Herkunft, die 1997 bis 2001 Außenministerin der USA war?

Falls Sie die richtige Antwort kennen beziehungsweise Lust haben, danach zu suchen, schreiben Sie uns bis Ende des Monats an die E-Mail-Adresse [email protected] Ihre Antwort. Natürlich ist die Teilnahme an dem Wettbewerb auch mit der alten, klassischen Post möglich. Wir freuen uns, auf Ihre Einsendungen. Im Juli haben im Übrigen insgesamt 559 Hörerinnen und Hörer am Wettbewerb von Radio Prag teilgenommen. Unter ihnen war auch Torsten Bachmann aus München, der als Juli-Gewinner ausgelost wurde und ein Radiogerät von uns erhält. Die richtige Antwort vom Juli lautet: Der legendäre tschechische Läufer, der im Jahr 1948 im Wembley-Stadion in London olympisches Gold über 10.000 Meter gewann, heißt Emil Zátopek.

Im weiteren Teil unseres Hörerforums wollen wir nun kurz aus Ihren Zusendungen zitieren. Anna Seiser aus Ottenau hat uns auf der Radio-Prag-Internetseite gehört. Die Empfangsqualität hat sie mit den besten Noten, also mit fünfmal fünf bewertet. Allerdings schreibt sie:

„Ich vermisse die Sendungen von Radio Prag auf Kurzwelle, die doch ohne große Umstände problemlos zu empfangen waren. Bitte bedenken Sie, dass viele ältere Hörer sich nicht mehr mit den neuen Übertragungswegen auseinandersetzen wollen und deshalb als Hörer und Freunde verloren wurden.“

Wir sind uns dessen bewusst, Frau Seiser. Doch wie Sie wissen, mussten wir wegen Kürzungen in unserem Budget die Kurzwelle abschalten. Die Entscheidung über die Haushaltskürzung lag indes nicht in der Kompetenz unseres Senders. Es tut uns leid, aber wir sind froh, dass wir zumindest über Internet und Satellit weiter senden können.

Über Radio Miami International hat Patrik Robič aus Leibniz in Österreich uns gehört, und zwar die Sendungen von Radio Prag in spanischer Sprache:

„Es ist mein Hobby, entfernt liegende Radiostationen zu hören, und ich war sehr stolz, Ihre Station Radio Prag zu empfangen. Ich bin 35 Jahre alt und übe dieses Hobby seit 22 Jahren aus.“

Ein kurzer Kommentar zu unseren Sendungen kam von Hans-Jürgen Tausend aus München:

„Hallo, liebe Prager Redaktion, ich wollte mich auch mal wieder bei Euch melden. Das Programm ist immer noch sehr, sehr informativ und kurzweilig.“

Und noch eine Stimme, diesmal von Johann Ruff aus Mühlheim:

„Hallo, auch von mir wieder einmal ein Empfangsbericht über Ihre schönen und interessanten Programme. Man erfährt doch immer wieder etwas Neues über die Tschechische Republik. Es ist doch immer sehr informativ, bei Radio Prag hereinzuhören.“

In Tschechien leidet heute jeder fünfte Junge und jedes zehnte Mädchen unter Übergewicht. Auf diese Nachricht hat Hans Kaas aus Triefenstein mit folgender Anmerkung reagiert:

„Das mit dem Übergewicht ist sicher kein spezielles Thema Ihres Landes. Überall, wo das gelbe M wie Mac D und die braune Brause mit dem weißen C auftauchen, besteht die Gefahr des Übergewichts. Das ist aber meine persönliche Meinung. Und das mit dem Sport liegt auch viel daran, dass immer mehr Sport-Schulstunden gestrichen werden.“

Bei uns in Kameničky
Soweit einige Ihrer Stimmen und Kommentare, liebe Hörerinnen und Hörer. Im dritten und letzten Teil unserer heutigen Hörerpost-Sendung wollen wir einen weiteren Künstler vorstellen, der die QSL-Karten von Radio Prag im Jahr 2012 schmückt. Diesmal ist der Landschaftsmaler und Impressionist Antonín Slavíček dran, er gilt als Begründer der modernen tschechischen Malerei. Auf der QSL-Karte finden Sie sein überhaupt berühmtestes Bild: „U nás v Kameničkách“ (auf Deutsch „Bei uns in Kameničky“). Die raue Landschaft der Böhmisch-Mährischen Höhe, die dort eingefangen ist, war eine bedeutende Inspirationsquelle für Slavíček, er hat sie in Dutzenden seiner Malereien abgebildet.

Antonín Slavíček wurde 1870 geboren. Er studierte an der Prager Kunstakademie beim damals führenden Landschaftsmaler Julius Mařák. Nach dem Studium wandte sich Slavíček vom Realismus seines Lehrers ab und suchte nach seinem eigenen Stil, den er später im Impressionismus fand. Er schaffte es, die böhmische Landschaft und die Stimmungen der Natur meisterlich darzustellen.

Antonín Slavíček  (1870-1910) | Foto: ČTK
Slavíček gilt als führende Persönlichkeit der tschechischen Landschaftsmalerei. Er malte die Gegend von Tábor und später die Umgebung des Dorfes Kameničky auf der Böhmisch-Mährischen Höhe. Dort schuf er über 70 Bilder, in denen er die Atmosphäre und den Geist der Landschaft und der dort lebenden Bewohner einfing. Monika Sybolová von der Prager Nationalgalerie hat Slavíčeks Schaffen gegenüber dem Tschechischen Fernsehen beschrieben:

„Antonín Slavíček, der bedeutendste Landschaftsmaler der Jahrhundertwende, wollte keinesfalls einer der Stilrichtungen zugeordnet werden. Er pflegte seine Eigenständigkeit und bemühte sich um eine Mischung der Stilrichtungen mit dem, was er selbst als Neuerungen einführte.“

Die impressionistischen Elemente in seinem Schaffen sind vor allem das subjektive Erlebnis der Landschaft und die farbliche Ausgestaltung.

„Es gibt aber einige Sachen, die etwa Claude Monet oder ein anderer französischer Impressionist nicht gemalt hätten. Sie sind aber typisch für Slavíček. Es ist erstens die Komposition: Slavíček wollte immer, dass er dem Betrachter seines Bildes dieselbe Erfahrung vermittelt, die er selbst in der Landschaft hatte. Dass also dieselbe Energie darin ist. Für Mitteleuropa ist außerdem im Unterschied zu Frankreich eine gewisse Geschlossenheit typisch. Er malt einen abgegrenzten Raum, und man fragt sich, was hinter der Mauer ist, die ihn begrenzt. Das Thema der Geschlossenheit, der Mauer und der Erschließung des Raums dahinter kann man auch in der Literatur der Jahrhundertwende in Mitteleuropa finden. Und ein weiteres Thema, das auf seinen Bildern beunruhigend wirkt, ist das Thema des leeren Raums, in dem Licht und Schatten spielen. Das Thema der Leere und Einsamkeit ist auch das Thema des ausgehenden 19. Jahrhunderts.“

Soweit Monika Sybolová. Neben der Provinz gab es noch ein weiteres großes Thema im Schaffen von Slavíček, und zwar die Stadt Prag. In seinen Bildern hat er dabei unter anderem die Prager Kleinseite und das Letná-Plateau dargestellt. 1907 besuchte er Paris, wo er nicht nur die Kunstsammlungen, sondern auch das rege Stadtleben bewunderte. 1908 begann er die Arbeit an einem großformatigen Bild des Veitsdoms auf dem Hradschin, das er aber nicht mehr vollenden konnte. Denn schon im darauffolgenden Jahr erlitt Slavíček beim Baden einen Hirnschlag, danach war er teilweise körperlich gelähmt. Der Maler litt unter dieser Behinderung, Anfang des Jahres 1910 beging er deswegen Selbstmord.

Und das war es für heute, liebe Hörerinnen und Hörer. Schreiben Sie uns weiter, wir freuen uns auf Ihre Zuschriften, Kommentare, Fragen und Anmerkungen! Unsere Adresse ist: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Oder als E-Mail: [email protected]. Auf Wiederhören in zwei Wochen!