QSL-Karten 2013: alte tschechische und tschechoslowakische Flugzeuge
In dieser Sonderausgabe befassen wir uns mit einem besonderen Thema. Radio Prag gibt im Jahr 2013 wieder acht QSL-Karten heraus, die Sie auf Wunsch für Ihre Empfangsberichte erhalten können. Und was ist auf den Karten zu sehen? Alte tschechische beziehungsweise tschechoslowakische Flugzeuge. Das entscheidende Wort bei der Auswahl der Maschinen hatte Michal Plavec, der Mitarbeiter des Nationalen Technik-Museums in Prag ist. Radio Prag hat ihn auch ans Mikrofon gebeten. Außerdem werden im Hörerforum Postkarten, Weihnachtsgrüße, Neujahrswünsche und netten Worte zitiert, die Sie uns zu Jahresende geschickt haben. Vielen Dank dafür!
„Schon wieder ist ein Jahr fast vorbei, darum möchte ich Ihnen von ganzem Herzen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2013 wünschen. Danke für die interessanten Sendungen, die ich in diesem Jahr hören konnte, danke für die schönen QSL-Karten und die kleinen Souvenirs.“
Horst Cersovsky aus Sangerhausen schreibt:
„Tatsächlich neigt sich dieses Jahr 2012 bereits dem Ende entgegen. Ich habe zwar weiterhin die deutschen Sendungen von Radio Prag auf Kurzwelle vermisst, freue mich aber, dass es mir oft möglich war, mit WRN über Internetradio Ihre sehr hörenswerten täglichen Programme zu verfolgen. Herzlichen Dank für die vielseitige, informative und unterhaltsame Programmgestaltung! Natürlich werde ich auch weiterhin einschalten. Ich wünsche Ihnen frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage sowie alles Gute für das neue Jahr 2013.“Michael Lindner aus Gera erinnert daran, dass man sich zum Jahresende auf die vergangenen Wochen und Monate besinnt:„Aber es ist auch der Moment, an dem man guten Freunden DANKE sagen sollte. Da auch Sie in der deutschen Redaktion zu meinem Freundeskreis zählen, möchte ich an dieser Stelle meine Anerkennung für die hervorragenden Radioprogramme zum Ausdruck bringen. Ich freue mich über jede Minute Sendezeit und bin mir bewusst, dass Kurzwellenrundfunk schon fast ein kleiner Luxus ist. Blicken wir also gemeinsam in eine glückliche Zukunft, auch ohne Kurzwelle. Nochmals vielen Dank für Ihre qualitativ hochwertigen Radioprogramme.“
Einen netten Weihnachtsbrief haben wir auch von Hermann und RenateHeyne-Pietschmann aus Erfurt erhalten.
„Vielen Dank für Eure unermüdliche Radioarbeit! Bleibt auch 2013, wie Ihr seid, mit sympathischer Moderation und ausgewogenen Programminhalten. Beiliegend habe ich meine Gedanken zu den Festtagen in lyrischer Fassung niedergeschrieben. Wir wünschen Euch VESELÉ VÁNOCE und ein angenehmes Hinüberkommen nach 2013!“Danke vielmals. Das Weihnachtsgedicht von Herrn Heyne-Pietschmann wollen wir Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, nicht unterschlagen. Sie hören es zum Abschluss unserer heutigen Hörersendung. Soweit einige Ihrer Wünsche und Dankesworte, mit denen Sie uns große Freude bereitet haben.
Der zweite Teil unseres Hörerforums gilt den QSL-Karten für das Jahr 2013. Mehrere Hörer haben uns bereits gefragt, welche Motive die Karten von Radio Prag schmücken werden. Und die Antwort lautet: alte Flugzeuge. Ausgewählt wurden die Maschinen und ihre Fotos von Michal Plavec aus dem Nationalen Technik-Museum in Prag. Dort, inmitten alter Verkehrsmittel und weiterer historischer Technik, habe ich ihn aufgesucht, um mehr über die acht Flugzeuge auf Schwarz-Weiß-Fotos zu erfahren.„Ich wollte keine Flugzeuge auf den QSL-Karten, die schon tausendmal gezeigt wurden. Und ich wollte ausschließlich Flugzeuge tschechischer und tschechoslowakischer Herkunft. Deswegen habe ich mich auf Flugzeuge konzentriert, die bestimmte Erfolge hatten, deren Pilote Rekorde erzielt haben. Und da es sich um Karten für einen Auslandssender handelt, haben wir tschechische oder tschechoslowakische Flugzeuge ausgewählt, die ins Ausland geflogen sind beziehungsweise immer noch fliegen. Aufgrund dieser Kriterien habe ich aus einer großen Zahl acht Maschinen ausgewählt, die mir zum Teil auch am Herzen liegen.“
Und welches sind die Maschinen, die Michal Plavec am liebsten hat?„Natürlich die Flugzeuge, die sich in unserer Sammlung befinden und um die ich mich kümmern muss. Bei diesen kenne ich zahlreiche Details. Es gibt hier aber auch Flugzeuge, mit denen ich als Passagier selbst geflogen bin, wie etwa die Aero AE 45.“
Nicht alle Flugzeuge sind vollständig in der Sammlung des Nationalen Technik-Museums erhalten. Von jeder der acht Maschinen besitzt das Museum aber zumindest den Motor, einen Propeller oder ein anderes Bauteil.
„Wir besitzen zum Beispiel das Original des Flugzeugs JK-System Blériot, mit dem Ingenieur Jan Kašpar im Jahr 1911 den ersten Fernflug unternommen hat. Obwohl einige Leute behaupten, es handle sich um eine Replik, sind wir uns ganz sicher, dass es das Original ist. Jan Kašpar hat seine Maschine im Jahr 1913 persönlich den Sammlungen des damaligen Königlichen Technik-Museums in Böhmen geschenkt. Dagegen ist die Maschine Bohemia V5 nicht erhalten: Ihr wurde der Motor entnommen, so dass sie Ende der 1920er Jahre als Segelflugzeug diente. Später wurde sie wahrscheinlich verbrannt. Wir besitzen aber den Originalmotor NAG Wright.“ Michal Plavec betont, auf den QSL-Karten seien ausschließlich Flugzeuge abgebildet, die in den böhmischen Ländern beziehungsweise in der Tschechoslowakei gebaut und produziert wurden. Die Tradition der Flugzeugproduktion hierzulande sei überraschend lang:„Schon vor 1914 haben einige böhmische Piloten und Luftfahrtpioniere ihre eigenen Flugzeuge gebaut. Manche waren erfolgreich, manche nicht. Zu nennen sind etwa die Ingenieure Jan Kašpar, Eugen Čihák und Jan Čermák.“
Den größten Impuls erhielt die Luftfahrt durch den Krieg, betont Michal Plavec.„Das ist paradoxerweise so, aber jeder Krieg hat die Forschung und Entwicklung sehr beschleunigt. Obwohl es eine tragische Zeit ist, wurden viele bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Da die Länder der Böhmischen Krone im Bereich der Technik und Bildung damals auf hohem Niveau standen, rückten viele Flieger aus Böhmen und Mähren während des Ersten Weltkriegs in die österreichisch-ungarische Luftwaffe ein, sei es als Piloten oder Mechaniker. Die ersten späteren tschechoslowakischen Flugzeugkonstrukteure starteten ihre Karriere sowohl als Kampfpiloten als auch in Forschungsstellen des so genannten Fliegerarsenals. In den Jahren 1914 bis 1918 gab es auf dem Gebiet Böhmens und Mährens einen einzigen offiziellen Militärflughafen, und zwar im westböhmischen Cheb / Eger. Er war auch der einzige Flughafen überhaupt. In Prag schlossen sich einige Partner zusammen und errichteten in der Nähe des Messe-Geländes in Holešovice die Fabrik Alma. Dort sollten österreichisch-ungarische Flugzeuge repariert werden, die im Kampf oder bei Unfällen beschädigt wurden. Das war eigentlich die erste Flugzeugfabrik in Böhmen.“
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden nach und nach viele tschechoslowakische Flugzeughersteller und Fabriken gegründet. Den größten Erfolg im In- und Ausland hatten die drei Fabriken Letov, Avia und Aero. Sie waren die Hauptspieler auf dem Feld, es gab aber auch viele weitere.„Während des Zweiten Weltkriegs, nach der Besetzung der Tschechoslowakei, diente die Produktion aller dieser Fabriken dem Bedarf der deutschen Luftwaffe. Die meisten Unternehmen nahmen nach dem Krieg ihren Betrieb zwar wieder auf, aber schon damals spielten nur Avia und Aero eine herausragende Rolle. In Mähren waren die Unternehmen Let Kunovice und Moravan Otrokovice von Bedeutung, dort wurden sehr gute Flugzeugtypen konstruiert.“
Soweit zur Tradition der Flugzeugproduktion in der Tschechoslowakei. Aber zurück zu den QSL-Karten: Die Bilder sind keine heutigen Fotos aus der Museumshalle, sondern historische Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die die Maschinen sozusagen im Einsatz zeigen.„Wir haben dies mit Absicht so gewählt. Wir wollten Fotos zeigen, auf denen das ganze Flugzeug zu sehen ist. Damit sich jeder, der die Ansichtskarte in die Hand bekommt, eine Vorstellung machen kann, wie das Flugzeug ausgesehen hat. Die Bilder zeigen meist, wie die Flugzeuge auf einem Flughafen stehen, nur in einem Fall haben wir eine Aufnahme während eines Flugs genommen.“
Soweit Michal Plavec vom Nationalen Technik-Museum in Prag. Er wird hier bei uns aber auch noch weiter zu hören sein, und zwar im kommenden Jahr. Jeden Monat wird Plavec dann ein Flugzeug der QSL-Serie von Radio Prag näher vorstellen. Und das war´s für heute, liebe Hörerinnen und Hörer. Bevor wir uns aus dem Studio verabschieden, soll noch, wie versprochen, das Gedicht von Hermann Heyne-Pietschmann erklingen:
„2012 ist bald zu Ende
Und wieder kommt die Zeitenwende.
Bevor veraltet der Kalender
Mein Kompliment an Dich, den Sender,
alle Mitarbeiter eingeschlossen,
die Radio machen unverdrossen.
Das Programm stets ganz nach Maß
Und noch dies und auch noch das.
Ich wünsch´ Euch auch weiterhin
Viel Tatendrang mit Herz und Sinn.
Nun bleibet bitte schön gesund,
die Stimmen werden niemals wund.
So sende ich vor Jahresschluss
Diesen lieben Weihnachtsgruß.
Ihr habt verdient ein Frohes Fest
Und genießet auch den Rest,
der übrig bleibt vom alten Jahr
das Neue stellt sich ja bald dar.
Ich find´ Euch alle wunderbar,
Auf Wiederhören auch nächstes Jahr!
Wir knüpfen an das Gedicht an und sagen auch: Auf Wiederhören im kommenden Jahr. Danke Für Ihre Aufmerksamkeit im Jahr 2012 und bleiben Sie uns treu!