„Radio Prag International leistet einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung“

Es sei sehr aufregend gewesen, die erste QSL-Karte in den Händen zu halten… Die Hörerin Martina Pohl am Mikrophon.

Illustrationsfoto: Jacoby Clarke,  Pexels,  CC0 1.0 DEED

Martina Pohl aus Überlingen hört oft die Sendungen von Radio Prag International und steht mit uns im regelmäßigen Briefkontakt:

„Das Hobby habe ich von meinem Mann. Er hat früher gelegentlich diverse deutsch- und englischsprachige Auslandssendungen gehört, hat aber nicht an Rundfunkstationen geschrieben. Ich habe dann immer mal gesehen, dass er sich aus einer Fernsehzeitschrift Frequenzhinweise ausgeschnitten hat. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich damit aber noch nichts anfangen, und es hat mich damals auch nicht wirklich interessiert. Es kam dann von einem Tag auf den anderen, als ich mich dann selbst vor sein Kurzwellengerät setzte und zufällig Amateurfunker hörte. Das hatte dann meine Neugier geweckt, so dass ich mir ein eigenes Gerät samt Sender- und Frequenzbuch zulegte. Beim Durchblättern bin ich bei Radio Prag hängen geblieben und habe gesehen, dass diese Station auch auf Deutsch sendet. Dann habe ich relativ schnell an Ihren Sender einen Empfangsbericht geschrieben und war positiv überrascht, als ein Umschlag im Briefkasten lag. Ich weiß noch, wie es für mich aufregend war, die erste QSL-Karte in den Händen zu halten. Und das war im Jahr 2003. Sie waren mein erster Sender, den ich angeschrieben habe.“

Wie auch viele weitere Hörerinnen und Hörer der deutschsprachigen Sendungen hat Martina Pohl auch Familienmitglieder mit böhmischen Wurzeln…

Žacléř | Foto: pepek633,  Panoramio,  CC BY 3.0

„Mein Uropa mütterlicherseits stammte aus Tschechien, wie meine Mutter mir erzählte. Meine Mutter ist in Österreich geboren, ebenso wie ihre Eltern. Und meine Schwiegermutter stammte aus Žacléř / Schatzlar. Sie hatte öfter über ihre Vertreibung erzählt: Ihre Familie besaß ein Gasthaus mit einem großen Tanzsaal. Innerhalb von 20 Minuten hieß es, alles zurückzulassen und das Land zu verlassen. Ihr Vater war in dieser Zeit im Krieg in Frankreich stationiert. Bei der Flucht war meine Mutter 14 Jahre alt, ihre Mutter und Großmutter waren dabei, sowie ihr kleiner Bruder, der war gerade mal zwei Jahre. Mitte der 1970er Jahre hat meine Schwiegermutter noch mal Schatzlar besucht, weil dort die Verwandtschaft lebte. Mein Mann, der damals noch jung war, war mit dabei. Am Rückweg haben sie sich noch Prag angesehen, und da hat er sich eine größere Sanduhr gekauft, die heute noch bei uns im Hausflur steht.“

Tanzendes Haus | Foto:  Radio Prague International

Sie selbst war aber noch nie in Tschechien zu Besuch…

„Nein, ich war noch nie in Tschechien. Aber ich hoffe, dass sich das noch nachholen lässt. Von den Reisezielen würde mich natürlich Prag mit seiner Altstadt, dem Veitsdom, der Karlsbrücke oder dem Königspalast interessieren. Ebenso Burg Karlstein und das Nationalmuseum. Und natürlich ein Abstecher zum Funkhaus. Auch das Tanzende Haus am Moldauufer würde ich mir gerne mal vor Ort anschauen. Ebenso das Riesengebirge, das Elbsandsteingebirge, die Kurbäder mit ihrer prachtvollen Architektur, die ja in der Zwischenzeit zum Weltkulturerbe gehören.“

Und welche Themen und Themenbereiche verfolgt Frau Pohl in unseren Sendungen?

Zugunglück bei Domažlice | Foto:  Tschechischer Feuerwehrverband des Kreises Pilsen

„Ich verfolge eigentlich schon die tagesaktuellen Nachrichten, weil ich durch Ihren Sender über Entwicklungen und Geschehnisse, die Ihr Land betreffen, aus erster Hand informiert werden will. Dazu gehören leider auch Unglücke, wie zuletzt das Zugunglück. Mir ergeht es auch so, wenn irgendein Vorfall in Tschechien passiert, und ich das zuerst durch unsere Medien mitbekomme, da bin ich neugierig und will wissen, ob Ihre Berichterstattung mit unserer übereinstimmt. Natürlich verfolge ich auch die Entwicklungen in Tschechien bezüglich Corona. Ich finde es immer spannend, etwas über andere Länder zu erfahren. Nicht nur die Geschichte, Kultur oder Tourismus, sondern vor allem auch Dinge, die nicht in Reiseführern stehen.“

Und was wünscht sich Martina Pohl weiterhin für die Zukunft unseres Senders?

Illustrationsfoto: Khalil Baalbaki,  Tschechischer Rundfunk

„Ich hoffe, dass es die deutschsprachigen Programme noch viele Jahre gibt, und die Themenbeiträge noch weiterhin so abwechslungsreich, informativ und hochwertig gestaltet werden. Auch der Internetauftritt ist super. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn es auch zukünftig eine QSL-Karten-Serie geben wird. Am liebsten wie bisher im Postkartenformat.  Vielleicht könnte man auch wieder zu einem 14-tägigen Hörerforum zurückkehren. Ansonsten wünsche ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Redaktion alles Gute und in der heutigen Zeit vor allen Dingen die Gesundheit! Und zum stolzen 85. Geburtstag von Radio Prag International weiterhin viel Erfolg! Und man darf einen Punkt nicht vergessen: Sie leisten mit der Ausstrahlung Ihrer Sendungen einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.“

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