Radio Prag mit neuem Namen

Umbenennungsfeier (Foto: Ondřej Tomšů)
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Unsere Themen heute: die Umbenennung des Senders, Junggesellenabschiede in Tschechien und „Tanzendes Haus“.

Illustrationsfoto: Palickap,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0
Auch im September haben wir zunächst eine neue Quiz-Frage für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer. Sie lautet:

Vor 100 Jahren entstand der heute älteste Zoo auf tschechischem Boden. In welcher Stadt befindet er sich?

Die richtige Lösung schicken Sie bitte bis Ende dieses Monats an [email protected].

Im August war ein historisches Fußballspiel Gegenstand unserer Frage. Am 18. August 1929 übertrug der Vorgänger des Tschechoslowakischen Rundfunks – das sogenannte Radiojournal – aus Wien erstmals eine Live-Reportage von einer Begegnung im Ausland. Wir fragten, welche Mannschaften damals aufeinander trafen? Und die richtige Antwort lautet: der SK Slavia Praha und der First Vienna FC 1894

Unter anderem Frank Paulusch aus Deutschland hat korrekt geantwortet und bekommt einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!


Umbenennungsfeier  (Foto: Ondřej Tomšů)
Zunächst möchten wir uns für die Glückwünsche bedanken, die uns viele von Ihnen zum 83. Geburtstag unseres Senders geschickt haben. Manche haben auch den neuen Namen kommentiert, den Radio Prag aus diesem Anlass bekommen hat.

Ab September finden Sie uns nämlich unter dem neuen Namen Radio Prag International beziehungsweise Radio Prague International. Unser Programm wird auch weiterhin in sechs Sprachen ausgestrahlt, das heißt auf Englisch, Russisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und auch auf Tschechisch für die Tschechen im Ausland. Mit dem neuen Namen unseres Senders wollen wir die Ausrichtung auf die ausländischen Hörerinnen und Hörer betonen.

Hans Joachim Pellin aus Lübz schreibt dazu:

„Die Umbenennung beziehungsweise Ergänzung von Radio Prag finde ich gut. Das ‚international‘ unterstreicht aus meiner Sicht deutlich den Anspruch, Nachrichten und Informationen über die Tschechische Republik in die Welt zu tragen. Es ist doch immer wieder interessant, Nachrichten aus einem Nachbarland aus erster Hand hören zu können. Dass Radio Prag leider nicht mehr auf der Kurzwelle sendet, finde ich nicht gut. Aber das ist wohl der Gang der Zeit.“

Michael Linder aus Gera gratuliert uns und hebt hervor: 83 Jahre Radioarbeit im Dienst der Hörerschaft, das würden nur wenige Radiostationen schaffen. Weiter schreibt er:

„Ein Geburtstagsgeschenk hat sich ja Radio Prag selber gemacht. So wie ich lesen konnte, heißt Radio Prag ab sofort Radio Prag International. Eine gute Entscheidung, steht doch das International voll für den Sendeauftrag der Station, nämlich weltweit über die Tschechische Republik zu informieren. Es ist eine klare Botschaft an ausländische Hörerfreunde. Bleibt also nur zu hoffen, dass Radio Prag International noch erfolgreicher wird und auch in die letzten Winkel dieser Erde eine Brücke der Freundschaft bauen kann.“

Alfred Albrecht aus Emmendingen hat uns diesbezüglich auch eine praktische Frage gestellt, nämlich, ob sich mit der Namensänderung auch die E-Mail-Adresse verändert hat. Nein, Herr Albrecht, die Kontaktdaten von Radio Prag International bleiben wie zuvor.


Und nun zu einigen Themen aus unseren Sendungen. Viel Aufmerksamkeit und Emotionen hat unser Beitrag über die Junggesellenabschiede in Prag geweckt. Der Bericht habe ihn nachdenklich gemacht, schreibt Alfred Albrecht aus Emmendingen:

„Meine Frau und ich waren noch nie in Prag, aber ich habe schon darüber nachgedacht, dass eine Busreise dorthin für uns mal ganz interessant wäre. Wenn ich mir jedoch vorstellen muss, dass uns in Prag eine deutsche Gruppe halb oder ganz betrunken entgegenkommt, weil sie halt den besonderen Junggesellenabschied feiern ‚müssen‘, da könnte es mir übel werden und ich müsste mich schämen. Dass solche Reisegruppen, die den Alkohol und den Lärm bevorzugen, auch beim Prager Tourismusbüro nicht sonderlich beliebt sind, liegt auf der Hand. Eine gutgemeinte Kampagne seitens der Stadt wird sich nur in Schall und Rauch auflösen. Hier hilft den Anwohnern und somit auch der Stadt nur eine Änderung der Verordnung und deren konsequente Durchsetzung. Dann werden sich viele Feierlustige überlegen, ob es sich lohnt, restlos auszuflippen und dafür eine hohe Strafe zu kassieren. Wir sind auch mal jung gewesen und hatten unseren Spaß, aber wir wussten auch, dass wir diesen nicht hemmungslos ausleben konnten.“

Zum Thema hat sich auch auf unserer Facebook-Seite eine Debatte entwickelt. Unter anderem schrieb der Nutzer Tony Sejari:

„Ich bin ja im Jahr so zwischen zwei- und fünfmal in Prag und Umgebung und grade bei den letzten Besuchen sind mir diese ‚Abschiede‘ teilweise extrem störend aufgefallen. Es wirkt, als ob die Gruppen bei diesen ‚Feiern‘ jegliche gute Erziehung vergessen und alle Hemmungen fallen lassen. Wenn ich dazu dann noch meine Heimatsprache höre, ist das für mich ein Grund zum absoluten Fremdschämen für meine Landsleute. Die Anwohner, die von dieser Art Touristen gestört werden, haben mein vollstes Mitgefühl und Verständnis.“

Martina Pohl aus Überlingen hat sich im Juli insgesamt zum teils fragwürdigen Verhalten von Touristen in fremden Ländern geäußert. Damals hatten wir berichtet, dass die Karlsbrücke in Prag mit Graffiti beschmiert wurde:

„Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, sich als Tourist im eigenen oder einem anderen Land nicht daneben zu benehmen und die Gegebenheiten und Regeln nicht zu missachten. In Deutschland gilt genauso die Nachtruhe ab 2 Uhr. Die verübte Sprayer-Attacke auf die Karlsbrücke in Prag ist auf das Schärfste zu verurteilen. Was denken sich solche Leute eigentlich dabei? Ich finde es richtig, dass Tschechien, wie in diesem Fall, hart durchgreift.“

‚Tanzendes Haus‘  (Foto: Jekaterina Staschewska)
Und nun ein Prag-Besuch von einer viel positiveren Seite. Ralf Urbanczyk aus Eisleben reagiert auf eine der Folgen unserer Architekturserie in diesem Sommer. Über das Tanzende Haus am Moldau-Kai schreibt er:

„Für mich ist dieser Bau einer der spektakulärsten in Prag, der genauso sehenswert ist, wie es die vielen historischen Gebäude sind. Ich entdeckte es vor einigen Jahren zufällig bei einem Spaziergang entlang der Moldau, und es zog sofort meine ganze Aufmerksamkeit auf sich, so dass ich meinen geplanten Weg verließ und erst einmal dieses Gebäude näher betrachtete. Dass es dieses ‚Tanzendes Haus‘ war, welches zu jener Zeit überaus heftig diskutiert wurde, merkte ich erst später, als ich es im Stadtführer fand. Für mich war es zunächst einmal faszinierend, in der alten Stadt Prag ein Haus zu finden, welches sowohl die historischen Gassen mit ihren schiefen Häusern als auch die moderne Architektur vereinte. Wenn ich einmal wieder in Prag bin, werde ich es nicht versäumen, nochmals einen Blick auf das Haus zu werfen.“

Und das war's für heute. Wir freuen uns auf Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schicken Sie uns diese an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Auf Wiederhören!