Roma-Studie der Brünner Masaryk-Universität
Von Silja Schultheis.
Die Roma-Minderheit in Tschechien möchte sich in die Mehrheitsgesellschaft integrieren und konfliktfrei leben. Dies geht aus einer Studie hervor, die Mitarbeiter der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Brünner Masaryk-Universität im vergangenen Jahr durchführten und am Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellten.
Die Roma, so ein weiteres Ergebnis der Studie, seien durchaus bereit und bemüht, die tschechische Sprache zu erlernen und ihren Kindern eine Schulausbildung zu gewährleisten. Der Umfrage zufolge verfügen 63% der Roma lediglich über eine elementare Schulausbildung. Bei den Frauen beträgt dieser Anteil 75%. Bis zum Abitur schafften es ca. 5% und bis zum Universitäts-Abschluss nicht ganze 2%. Dementsprechend stellt sich der Stand der Roma-Minderheit auf dem Arbeitsmarkt dar. Die Zahl der Arbeitslosen ist unter den Roma viermal so hoch wie unter der übrigen Bevölkerung. 40% der Roma haben Schulden, über 80% beziehen länger als ein Jahr soziale Zuwendungen.
Was ihren Werte-Kanon anbelangt, so steht der Studie zufolge bei den Roma an erster Stelle die Familie und die Gemeinschaft, bei der übrigen Gesellschaft sind es materielle Werte.
An den Wahlen würden sich 25% der Roma beteiligen, während dieser Anteil bei der Mehrheitsgesellschaft 41% beträgt.
Die Umfrage wurde unter mehreren Tausend Roma und Nicht-Roma in zehn Städten der Tschechischen Republik durchgeführt.