Roma-Vetreter gründen Parlament in Prag
Der Internationale Tag der Roma wurde am Donnerstag auch in der Tschechischen Republik begangen. Man erinnerte dabei erneut an das weltweite Treffen der Roma am 8. April 1971 nahe London, bei dem sich Roma auf eine gemeinsame Hymne und Flagge geeinigt hatten. Markéta Maurová berichtet.
"Ich glaube, dass besonders in den Medien ein Fortschritt erreicht wurde. Erstens gibt es jetzt Roma-Medien und zweitens hat man in den tschechischen Medien begriffen, dass man irgendwie differenzieren muss. Und auch im Bereich der Bildung kann man von einem Fortschritt sprechen. Dagegen sehe ich Probleme im Bereich der Arbeitslosigkeit, des latenten und offenen Rassismus, des sozialen Niveaus und der damit zusammenhängenden Auswanderung und Gettoisierung, mit der wir keine Erfahrungen haben."
Anlässlich des Internationalen Tags der Roma fand ein Treffn in Lety bei Pisek statt, wo sich während des Zweiten Weltkriegs ein KZ für Roma befunden hat. Worin sieht der orthodoxe Geistliche David Dudas, der dort einen Gottesdienst für die Toten zelebrierte, die Probleme der Roma?"Das erste Problem liegt auf unserer Seite: Wir sind keine Einheit, wir haben keine würdevolle Repräsentation. Und die weiteren Probleme sind traditionell: Diskriminierung, Rassismus, also alte Angelegenheiten, die heute keinen überraschen." Im Park auf dem Letna-Plateau in Prag wurde am Internationalen Tag der Roma eine Linde gepflanzt. Sie soll symbolisieren, dass verschiedene Nationalitäten in der Tschechischen Republik ihre Wurzeln schlagen.