„Ich bin ein Deutscher, der in der Slowakei studiert hat,“ sagt Filmregisseur Martin Repka über sich. Für das Drehbuch zu seinem Film „Rückkehr der Störche“ wurde Repka mit dem Hessischen Drehbuchpreis ausgezeichnet. Der Film, der in deutsch-tschechisch-slowakischer Koproduktion entstand, kommt dieser Tage in die tschechischen Kinos. Bei der Prager Premiere sagte Martin Repka gegenüber Radio Prag:
„Mein Film ´Rückkehr der Störche´ basiert auf meiner eigenen Erfahrung. Er arbeitet mit Problemen, mit denen ich aufgewachsen bin als ein Kind, das einen slowakischen Vater und eine deutsche Mutter hat. Dadurch, dass mein Vater nicht emigriert ist, konnten wir immer – auch während des Kommunismus – in die Tschechoslowakei reisen. Deswegen habe ich von beiden Kulturen von Anfang an viel mitbekommen. Im Großen und Ganzen ist es ein Film über Menschen, die Glück suchen, die einen Ort in dieser Welt finden wollen und die einfach ein glückliches Leben leben wollen. Diese Suche nach dem Glück ist in der heutigen Welt ganz unterschiedlich. Zum Beispiel die Flüchtlinge, die ich in den Film eingebaut habe, suchen ihr Glück auf ihre Art. Deswegen waren die Flüchtlinge eine Art Metapher: So, wie die Störche, die von Norden nach Süden und vom Süden nach Norden ziehen, so reisen auch die Menschen in unserer Welt von verschiedenen Orten an einen anderen Ort. Es erschien mir sehr reizvoll, in einem kleinen aussterbenden Dorf in der Slowakei einen Ort zu finden, wo die verschiedenen Kulturen, Sprachen und Menschen zusammentreffen. Die Slowakei ist ein sehr unbekanntes Land. Viele Leute kennen Prag, Warschau und Budapest. Aber die Slowakei ist unbekannt, und es erschien mir symbolisch, dass in der unbekannten Mitte von Europa sich alle möglichen Kultur und Menschen mit verschiedenem Schicksal treffen.“
Martin Repka wurde inzwischen eingeladen, seinen Film bei mehreren internationalen Filmfestivals vorzustellen, dabei arbeitet er schon an einem weiteren Streifen:
„Vor ein paar Monaten hat mich das Tschechische Fernsehen gefragt, ob ich einen Film für sie drehen will. Sie hatten meinen Film beim Festival in Zlín gesehen und aufgrund dessen haben sie mir ein sehr schönes Drehbuch angeboten, wo wieder zwei Frauen die Hauptrolle haben. Es ist wiederum eine sehr menschliche Geschichte. In zwei Wochen beginnen die Dreharbeiten und ich hoffe, dass der Film nächstes Jahr zu sehen sein wird.“