Sáblíková mit Superstart in die Olympiasaison – Tschechien nur Letzter beim Karjala Cup

Foto: ČTK

Am vergangenen Wochenende standen mehrere tschechische Sportler wieder im internationalen wie nationalen Rampenlicht. Ein Rückblick auf die sportlichen Highlights aus tschechischer Sicht.

Martina Sáblíková  (Foto: ČTK)
Die diesjährige Wintersport-Saison steht ganz im Zeichen der Olympischen Spiele, die im kanadischen Vancouver (12. bis 28. Februar 2010) ausgetragen werden. Noch sind 95 Tage Zeit bis zum Beginn der Spiele, doch wer dort eine der Medaillen gewinnen will, darf nichts dem Zufall überlassen. Das ist auch das Motto der größten tschechischen Olympiahoffnung, der Eisschnellläuferin Martina Sáblíková. Die 22-Jährige, die vor allem auf den langen Distanzen zu Hause ist, bereitet sich akribisch auf den Jahreshöhepunkt vor. Bereits beim Weltcup-Auftakt in Berlin zeigte die 5000-Meter-Weltrekordlerin, dass in diesem Winter auch auf anderen Strecken mit ihr zu rechnen ist. Auf ihrer zweiten Paradestrecke, den 3000 Metern, ließ sie der Konkurrenz keine Chance und distanzierte die Zweitplazierte, die Japanerin Masako Hozumi, gleich um fünfeinhalb Sekunden. Über die 1500 Meter, die sonst nicht ihre Stärke sind, wurde sie hervorragende Zweite hinter der Kanaderin Christine Nesbitt. Während sich Sáblíková danach verwundert die Augen rieb, war ihr Trainer Petr Novák von ihrer tollen Leistung nicht so überrascht:

Eisschnellläuferin Martina Sáblíková  (Foto: ČTK)
„Ich denke, das ist das Ergebnis ihrer verbesserten Startphase in den Rennen. Am Freitag ist sie die 3000 Meter fast glatt in vier Minuten gelaufen, deshalb mussten alle damit rechnen, dass sie die 1500 Meter in einer Zeit um 1:57 Minuten bewältigt.“

Positiv überrascht hatte auch die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft beim Auftaktturnier zur diesjährigen Euro Hockey Tour, dem Viererturnier Czech Hockey Games, das Anfang September im westböhmischen Karlsbad stattfand. Dort hatten die Schützlinge von Auswahltrainer Vladimír Růžička nacheinander Finnland, Schweden und Russland bezwungen. Gegen die gleichen Kontrahenten gingen die tschechischen Cracks beim Karjala Cup in Helsinki jetzt allerdings als Verlierer vom Eis. In allen drei Partien unterlagen sie jedoch nur knapp mit je einem Treffer Unterschied. Růžička zog deshalb dieses Fazit:

Vladimír Růžička  (Foto: ČTK)
„So wie wir in Karlsbad auch Glück hatten, so hatten wir jetzt etwas Pech. Ich denke, spielerisch haben wir nicht enttäuscht. Eishockey aber wird nach Toren gespielt, und da haben wir leider immer eines weniger geschossen als unsere Gegner. Wir müssen uns konsequent auf das nächste Turnier vorbereiten, denn alle Turniere sind sehr ausgeglichen.“

Das nächste Turnier der vier europäischen Eishockey-Topnationen findet Mitte Dezember in Moskau statt.

Dann befinden sich die Fußballer der höchsten tschechischen Spielklasse, der Gambrinus-Liga, schon in ihrer Winterpause. Bis dahin haben sie noch zwei Spieltage zu absolvieren. Und nach dem 14. Spieltag sieht es ganz so aus, als sollte der FK Teplice an der Tabellenspitze überwintern. Am Samstag gewannen die Nordböhmen das Topspiel gegen Jablonec nad Nisou mit 1:0 und liegen jetzt drei Zähler vor dem ärgsten Widersacher. Eine Tatsache, die auch Mittelfeldspieler Štěpán Vachoušek erfreut:

FK Teplice und FK Jablonec  (Foto: ČTK)
„Für uns bedeutet das sehr viel. Vor allem ist unser Selbstvertrauen gestiegen. Ein bisschen enttäuschend ist jedoch, dass unsere guten Leistungen von den Zuschauern zunächst nicht honoriert wurden. Die letzten zwei Begegnungen aber haben gezeigt: Die Leute kommen und unterstützen uns.“

Gegen Jablonec waren über 6000 Fans im Stadion. Eine Zahl, die sicher noch ansteigen dürfte, sollte Teplice auch im Frühjahr den Ton angeben.

Autor: Lothar Martin
schlüsselwort:
abspielen