Sänger Prýgl wird festes Mitglied der Bayerischen Staatsoper

Boris Prýgl (Foto: YouTube)

Boris Prýgl ist ein hochtalentierter junger Sänger, der in den vergangenen Jahren Erfolge bei renommierten Gesangswettbewerben gefeiert hat. Der Bassbariton ist ab der neuen Spielzeit Solist der Bayerischen Staatsoper in München. In Tschechien trat er vor kurzem beim Abschlusskonzert des internationalen Musikfestivals in Český Krumlov / Krumau auf.

Boris Prýgl  (Foto: YouTube)
Beim Open-Air-Konzert in Krumau stand Boris Prýgl mit zwei jungen Sängerinnen auf der Bühne: der slowakischen Sopranistin Adriana Kučerová und der tschechischen Mezzosopranistin Štěpánka Pučálková. Der Opernabend begann bei Regen, der jedoch bald aufhörte. Die Zuschauer, die meist Regenmäntel trugen, belohnten am Ende die Leistungen der Künstler mit lange anhaltendem Beifall. Er empfinde die Open-Air-Konzerte als nette Abwechslung, sagte Boris Prýgl lächelnd nach dem Konzert.

„Erstens hat man dann keine Langeweile im Sommer und kann an seiner Stimme arbeiten. Zweitens ist es wirklich erfrischend, nach elf Monaten, die wir in einem Theatergebäude verbringen, wieder draußen zu singen, auch wenn die Bayerische Staatsoper fantastisch ist. Bei einem Open-Air-Konzert muss die Tontechnik natürlich stimmen. Zum letzten Mal habe ich in Ungarn bei einem derartigen Konzert gesungen. Dort hat es damals auch geregnet, der Auftritt musste nach der Hälfte beendet werden. Hier in Krumlov ist das Wetter allmählich besser geworden, das war super.“

Boris Prýgl  (Foto: YouTube)
Die Veranstalter hatten Prýgl gewisse Empfehlungen gegeben, welche Musik auf dem Programm stehen sollte. Einige Arien sowie die Zugabe habe er aber selbst ausgewählt, sagte der Opernsänger.

„Ursprünglich wollte ich den Barbier von Sevilla als Zugabe singen. Aber nach dem ganzen Konzert, das fast ein Musikmarathon war, habe ich mir gesagt: Jetzt würde etwas Schnelles, Feuriges besser passen. Da habe ich Don Giovannis Champagnerarie gesungen.“

Und das war ein Treffer, wie der Applaus zeigte. In Mozarts Don Giovanni hat Boris Prýgl bisher den Leporello gesungen. Dies war im Slowakischen Nationaltheater in Bratislava. Don Giovanni gehöre jedoch zu seinen Traumrollen, verriet der Bassbariton:

Boris Prýgl  (Mitte). Foto: Libor Sváček,  Archiv des internationalen Musikfestivals in Český Krumlov
„Don Giovanni werde ich im März in Bratislava singen. Darauf freue ich mich schon. Im Dezember trete ich dort zum letzten Mal in der Rolle des Leporello auf. Anschließend wechsle ich zur Rolle des Don Giovanni.“

Boris Prýgl war seit der Spielzeit 2017 / 2018 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper in München. Dies wird sich in der bevorstehenden Saison ändern.

„Ich bin jetzt ein Ensemblemitglied, also Solist der Staatsoper geworden. Die vermutlich größte Rolle, die mich in der nächsten Saison erwartet, habe ich in Puccinis Turandot zusammen mit Anna Netrebko. Wir fangen mit La Traviata an. Des Weiteren werde ich unter anderem in Hoffmanns Erzählungen und im Wozzeck singen. Außerdem trete ich im Prinzregententheater in der neuen Inszenierung von Castor et Pollux von Rameau auf.“

In Tschechien wird sich der Bassbariton beim Eröffnungskonzert des Festivals „Svátky hudby“ am 22. Oktober im Prager Rudolfinum vorstellen. In den nächsten Monaten ist zudem ein Konzert in Prag mit einer Sängerin vom Opernstudio der Bayerischen Staatsoper geplant.

An seinem Engagement in München gefällt Boris Prýgl besonders, dass er mit den renommiertesten Sängerinnen und Sängern zusammenarbeiten kann.

„Es ist phantastisch, die Opernstars bei der Arbeit zu beobachten und von ihnen Erfahrungen zu sammeln. Ich bin sehr zufrieden, dass ich in München singe. Die Bayerische Staatsoper hat übrigens in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge den Titel des besten Opernhauses in der Welt verteidigt. Wohin anders sollte man also gehen?“