Sattelitenempfang, Präsidialität und ein unbekannter Film

Foto: Stuart Miles, FreeDigitalPhotos.net

Die bevorstehende Präsidentschaftswahl in Tschechien und die Rolle des Präsidenten in der Gesellschaft oder aber die Vorteile eines Sattelitenempfangs unserer Radiosendungen. Das sind Themen, liebe Hörerinnen und Hörer, die Sie in Ihren Briefen angesprochen und kommentiert haben. Aus Ihren Kommentaren wollen wir in den folgenden Minuten zitieren. Außerdem erfahren Sie die November-Frage unseres Hörerwettbewerbs.

Foto: Stuart Miles,  FreeDigitalPhotos.net
Willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, nach zwei Wochen melden wir uns wieder mit dem Hörerforum. Gleich zu Anfang wollen wir uns, wie üblich, für Ihre Briefe, E-Mails und Zuschriften bedanken. Empfangsberichte erhalten haben wir unter anderem von Josef Araki aus Daisen in Japan, Michael Brawanski aus Annaberg-Buchholz, Heinz-Günther Hessenbruch aus Remscheid und Udo Scherbaum aus Demitz-Thumitz. Herzlichen Dank dafür!

Wir haben zwar bereits den 13. November, aber dennoch wird das erste November-Hörerforum gesendet. Wir möchten daher den Gewinner unseres Quiz´ im Oktober bekanntgeben und Ihnen auch die November-Frage stellen, die Sie dann auf unserer Webseite finden können. Zunächst also die neue Frage:

Foto: Škoda Auto Museum  (Foto: Wikimedia Commons Free Domain)
Das tschechische Maschinenbauunternehmen Škoda hat ursprünglich keine Autos hergestellt. Škoda begann damit erst in den 1920er Jahren, nach der Übernahme des damals größten tschechischen Autoherstellers. Welcher Hersteller bzw. welche Marke war dies?

Bis Ende November können Sie uns die richtige Antwort schicken. Einer von Ihnen erhält dann einen Wettbewerbspreis von uns. Im Oktober hat unser Hörer Martin Hausner das Glück gehabt. Herzliche Gratulation dazu! Die Antwort auf unsere Frage lautete: Plzeňský prazdroj beziehungsweise Pilsner Urquell. Eben diese Brauerei wurde vor 170 Jahren gegründet.

Jiří Anderle  (1936)  | Foto: ČTK
Ende Oktober war es wieder mal soweit: Die Frequenzen auf den Kurzwellenbändern sind umgestellt worden. Darauf hat uns unser Stammhörer Klaus Köhler aufmerksam gemacht. Früher wäre das für das Programm von Radio Prag von Bedeutung gewesen. Doch diese Zeiten seien vorbei, seitdem die Kurzwelle abgeschaltet wurde, bemerkt Herr Köhler und schreibt weiter:

„Viele oder einige Ihrer Hörer bzw. Stammhörer haben dies bedauert und mit einer gewissen Schreibfaulheit getrotzt. Schade, lebt doch ein Sender von seinen Hörern. Und an der Qualität Ihrer hochwertigen Sendungen hat sich aus meiner Sicht glücklicherweise nichts geändert. Ich war und bin bekennender Satellitenhörer, besser kann ich eine Sendung nicht empfangen (hier am PC mit eingebauter Satellitenkarte); das gibt auch Gelegenheit, Sendungen vorprogrammiert aufzunehmen und zu jedem erdenklichen Zeitpunkt abzuhören beziehungsweise zu archivieren. Schön, dass es auch noch QSL-Karten gibt, ich bin gerade dabei, meine Sammlung zu vervollständigen. Ich hoffe sehr, dass es auch bald Informationen über eine neue Serie gibt. Vielleicht wird ja auch über eine elektronische QSL nachgedacht, wie es Radio Bulgarien schon seit Jahren aus meiner Sicht erfolgreich praktiziert.“

Gebäude der Botschaft der Tschechischen Republik und des Tschechischen Zentrums in Berlin  (Foto: Google Street View)
Danke Herr Köhler, für den Tipp mit den elektronischen QSL-Karten. Wir werden darüber nachdenken. Wir leben ja in einer elektronischen Zeit, und so wäre es sicher sinnvoll, auch die QSL-Karte per Computer zu verschicken. Zu den Motiven für das kommende Jahr: Die neue Serie ist bereits in Planung, und Sie werden bald davon erfahren.

In Reaktion auf unseren Bericht über den Umzug des Tschechischen Zentrums in Berlin erinnert sich unser Hörer Lutz Winkler noch an die Zeit, als es auch in Leipzig ein tschechisches Zentrum gab: Es hieß Tschechoslowakisches Kultur- und Informationszentrum. Er habe das Zentrum damals gern besucht, schreibt Herr Winkler. Es gab dort tschechische Spezialitäten, aber auch Bücher und Schallplatten der damaligen Firma Supraphon. Schade, dass es nur das Tschechische Zentrum in Berlin gebe, findet Herr Winkler. Außerdem schreibt er über ein für Tschechien höchst aktuelles Thema:

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
„Gespannt bin ich nun auf den Wahlkampf für die Präsidentenwahl in Tschechien. Der EU-skeptische Präsident Václav Klaus hat mit mancher Äußerung und Haltung wohl eher für Verwirrung gesorgt. Am meisten verwirrt hat mich die Abwesenheit der Staatsspitze bei der Umbenennung des Prager Flughafens in Václav-Havel-Flughafen. Eine größere Missachtung gegenüber der Leistung von Havel kann es wohl nicht geben. Und wie ein Freund des Ex-Präsidenten sagte: Ohne Havel befänden sich die Herren immer noch in den kommunistischen Strukturen und nicht auf lukrativen Regierungspöstchen. Irgendwie muss man doch verstehen, dass ein Amt in einem Staat eine gewisse ‚Präsidialität’ ausstrahlen muss. Ich bin nun gespannt auf die Berichterstattung aus dem Wahlkampf. Wird es in Tschechien auch Meinungsumfragen zu diesen Wahlen geben?“

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Über den Wahlkampf werden wir natürlich berichten. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Bedingungen und Vorschriften dafür im Tschechischen Rundfunk sehr streng sind. Als ein Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Senders müssen wir streng auf Ausgewogenheit achten und dürfen nicht dem einen Kandidaten mehr Raum geben als dem anderen. Meinungsumfragen gibt es bereits, und es werden bis zur Wahl noch weitere neue erstellt. Mit gewisser Vorsicht dürfen wir darüber auch berichten.

Mit einer Frage, die wir gerne beantworten, hat sich Günther Windrich an unsere Redaktion gewandt:

„Ich suche vergeblich einen Film, den ich vor vielen Jahren als Kind in der DDR gesehen habe. Es war ein tschechischer Spielfilm über die Erschaffung des Golem und dessen Wirken. Der Film endete, indem der Golem bezwungen war uns als Wärmespender für die Heizung diente. Ist Ihnen dieser Film bekannt? Er lief auch in deutscher Sprache.“

Ja, Herr Windrich, der Film ist uns bekannt. Es handelt sich ganz sicher um einen Komödienklassiker der frühen 1950er Jahre namens „Císařův pekař“. In Deutschland wurde er unter dem Namen „Der Kaiser und sein Bäcker“ gezeigt. Es ist eine Komödie, die am Hof von Kaiser Rudolf II. spielt. Der bekannte tschechische Schauspieler Jan Werich spielt dort die Doppelrolle des Kaisers und seines Doppelgängers, des Bäckers Matěj. Werich war auch einer der drei Drehbuchautoren. Der Film ist angelehnt an ein Stück über den Golem, das 20 Jahre früher im so genannten Befreiten Theater von Jan Werich und Jiří Voskovec aufgeführt wurde. Die Regie des Films hatte Martin Frič. Es handelt sich um einen Klassiker, der auch heute noch ab und zu im tschechischen Fernsehen gezeigt wird.

Foto: Stephanie Hofschlaeger,  Stock.xchng
Und damit sind wir am Ende unseres Hörerforums angelangt. Über ihre Briefe, Postkarten, E-Mails und Empfangsberichte freuen wir uns auch weiterhin. Schicken können Sie alles an die bekannten Adressen, also per Post an: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder auf elektronischem Weg an: [email protected].