Sazka-Chef Husák sorgte für Ärger mit Regierung

Ales Husák und Präsident Vaclav Klaus (Foto: CTK)

Am Samstag ist mit der SAZKA-Arena in Prag eines der bedeutendsten Bauwerke der Nach-Wende-Zeit in Tschechien feierlich seiner Bestimmung übergeben worden. Die näheren Einzelheiten dazu kennt Lothar Martin.

Dana Zatopkova und Ales Husák  (Foto: CTK)
Als sichtbar wurde, dass das ehrgeizige Projekt, die sechs Milliarden Kronen teure Multifunktionsarena namens SAZKA, rechtzeitig vor der Eishockey-WM fertig gestellt wird, da glaubte Ales Husák, dessen Lotteriegesellschaft SAZKA als Bauinvestor verantwortlich zeichnete, gleich ein paar "alte Rechnungen" begleichen zu müssen. Der Regierung von Ministerpräsident Vladimír Spidla warf er vor, sich nicht genügend für die finanzielle Absicherung des Baues eingesetzt und seiner Firma bei der zwischenzeitlich schwierigen Finanzierungslage eine staatliche Garantie verweigert zu haben. Da das Kabinett dies damit begründet habe, das für die Arena erforderliche Geld lieber in die Renten stecken zu wollen, obwohl es sich ja "lediglich" um eine Bürgschaft gehandelt habe, sei der Premier als Gast des neuen Erlebniscenters unerwünscht, tönte der Lotto-Boss. Zudem sei die Regierung dem Sport generell nur wenig gewogen.

Ales Husák und Präsident Vaclav Klaus  (Foto: CTK)
Die Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten. Nur einen Tag nach Husáks medialer Regierungsschelte forderte Schulministerin Petra Buzková die nationalen Sportverbände, die Aktionäre der SAZKA sind, dazu auf, den Generaldirektor zu einer offiziellen Entschuldigung zu bewegen. Andernfalls sollte man, so Buzková, die Abberufung Husáks in Erwägung ziehen. Ähnlich hatten sich auch weitere Politiker der Regierungsparteien und auch der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) geäußert. Einige Politiker waren aber dennoch der Einladung zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung gefolgt. So zum Beispiel Präsident Vaclav Klaus, der die Halle am Samstagabend auch feierlich eröffnete. An dem Festakt haben außerdem u. a. 112 Sportler teilgenommen, die insgesamt 150 Medaillen bei den olympischen Spielen erkämpft hatten. Am Sonntag haben in der Halle dann die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft begonnnen, die vom 24. April bis 9. Mai stattfindet. Neben Sportveranstaltungen wird die Halle für Kulturveranstaltungen oder Messen genutzt.