Schneechaos in den Beskiden - Zehntausende ohne Strom

Foto: CTK

In Nordmähren sorgt der erste heftige Wintereinbruch der Saison für anhaltende Probleme. Örtlich werden seit den frühen Morgenstunden des Mittwoch bis zu 50 Zentimeter Neuschnee gemeldet. Unter den schweren, nassen Schneemassen sind zahlreiche Bäume umgestürzt; es kam zu massiven Verkehrsbehinderungen und großräumigen Stromausfällen. Die Lage fasst Thomas Kirschner zusammen.

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Durch umgerissene Hochspannungsleitungen und den Ausfall von zahlreichen Trafostationen waren noch am Donnerstagmorgen rund 30.000 Haushalte in den Beskiden und in Nordostmähren von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Reparaturarbeiten werden nach Angaben der Nordmährischen Elektrizitätswerke (SME) noch bis Freitag andauern. Im Laufe des Mittwochs waren in der Region mehr als 100.000 Einwohner zeitweise von den Ausfällen betroffen. Am problematischsten ist die Situation in den Gebirgslagen entlang der slowakischen Grenze. In Frenstat pod Radhostem hat Olga Havrlantová die Situation miterlebt.

"Das war, als hätte ein Blitz eingeschlagen. Auf einmal war es hell, dann dunkel, dann hat es noch zweimal geflackert, und dann war kein Strom mehr da. Nach einer halben Stunde war es erst einmal wieder in Ordnung, aber am Mittwochmorgen ist der Strom dann um viertel vor sechs wieder ausgefallen, allerdings nur in einem Teil der Stadt. Vieles ist unter der schweren Schneelast zusammengebrochen - es sieht wirklich furchtbar aus! Und alle Pflanzen sind von der Schneedecke zu Boden gedrückt."

Umgestürzte Bäume hatten am Mittwoch auf den Straßen für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. Die Räumdienste waren ununterbrochen im Einsatz; erschwert wurde die Arbeit durch zahlreiche leichtsinnige Autofahrer, die wegen unzureichender Ausrüstung liegen geblieben waren. Am Donnerstag waren alle Straßen wieder passierbar, die Polizei forderte die Autofahrer aber dringend auf, nicht ohne Winterausrüstung aufzubrechen.

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Betroffen von den Behinderungen war auch der Eisenbahnverkehr; zahlreiche Züge mussten umgeleitet oder durch Busse ersetzt werden. Einschränkungen bestanden am Donnerstag noch auf der Trasse zwischen Trinec und dem slowakischen Cadca, die nur einspurig befahren werden konnte.

Ihre Freude an dem weißen Durcheinander hatten dafür einige Schulkinder, so etwa an der polnischen Schule in Hnojnik, wo Schulleiterin Malgorzata Rakowska den Unterricht absagen musste:

"Am Morgen hatten wir keinen Strom, so dass wir auch die Schule nicht heizen konnten. In den Klassenzimmern waren es 13, 14 Grad. 96 Prozent der Schüler kommen aus dem Umland, und das Schneechaos hat für viele die Anfahrt zur Schule unmöglich gemacht. In den einzelnen Klassen sind jeweils nur drei oder vier Schüler gekommen."

Trotz der massiven Behinderungen ist der Wintereinbruch in Nordostmähren bislang glimpflich verlaufen. Schwere Unfälle mit Personenschäden wurden nicht gemeldet.

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