Schnittstellen zwischen den Kulturen – Internationale Studentenkonferenz „Interfaces“ in Prag

„Interfaces“ - Schnittstellen, so heißt eine Konferenzreihe, die 1999 von der Universität Leipzig ins Leben gerufen wurde. Ziel der Konferenzen war und ist es, Studenten von Sprach- und Literaturwissenschaften mit ihren Kommilitonen aus Prag, Krakau und Breslau zusammenzuführen. Alle zwei Jahre diskutieren sie dann über ihre Fächer und ihre Forschungsarbeit. Die Konferenzsprachen sind Polnisch und Tschechisch, denn das übergeordnete Thema aller Konferenzen ist der westslawische Kultukreis. Dieses Jahr tagen die Studenten in Prag.

Dr. Wolfgang Friedrich Schwarz  (Foto: www.cuni.cz, Lenka Saulichová)
„Die Veranstaltung haben wir Interfaces, also Schnittstellen genannt. Es geht um mitteleuropäische Schnittstellen in der Kultur. Diese Konferenz war 2005 in Leipzig, 2007 in Breslau und jetzt 2009 ist sie hier in Prag.“

Wolfgang Schwarz ist Professor für westslawische Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Leipzig. Er hat die Interfaces-Konferenzen für polnische, tschechische und deutsche Studenten 1999 mit ins Leben gerufen. Jede internationale Konferenz hat ein eigenes Thema.

„Das genaue Thema ist kulturelle Translation. Also nicht nur, wie übersetzt man einen Text in eine andere Sprache. Uns geht es um Austauschprozesse zwischen den Kulturen. Drei Kulturen, die in der großen Kulturregion Mitteleuropa vielfältig historisch miteinander verbunden sind, kommen miteinander ins Gespräch.“

Foto: Jan Moravec
Die Studenten aus Leipzig, Prag und Breslau sind eigens für die Konferenz ausgewählt. Die Themen suchen die Studenten selbst, wie Julia Nesswetha, die studentische Koordinatorin von Interfaces aus Leipzig, erklärt: „Die Themen über die man spricht, schöpft man entweder aus Seminararbeiten oder Referaten, die man gemacht hat, viele stellen ihre Doktorarbeit oder Magisterarbeit vor. Die Professoren sind nur dabei, um uns zu betreuen, anzuleiten und die Diskussionen anzuheizen. Aber ansonsten ist das eine rein studentische Konferenz.“

Der Erfolg der wissenschaftlichen Tagung liegt also in der Hand der Studenten. Für sie soll das Zusammentreffen der erste Schritt in die vernetze Arbeitswelt sein, so Wolfgang Schwarz:

„Es ist unser Hauptziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs möglichst früh an die Forschung heranzuführen. Es geht darum Erfahrungen zu sammeln, auf einer internationalen Bühne aufzutreten, eine Konferenz mit zu organisieren, nachher auch noch ein dickes Buch herauszugeben. Ich denke das sind alles unschätzbare Praxiserfahrungen, die man sonst im Studium nicht mitbekommt.“

Die Ergebnisse der Konferenz werden in einem Sammelband herausgegeben. So bleiben den Studenten nicht nur neue Eindrücke, sondern sie halten auch ihre erste wissenschaftliche Publikation in Händen.