Lob für Austausch zwischen Prag und Hamburg
Vor zehn Jahren haben Prag und Hamburg ein Bildungsabkommen abgeschlossen. Aus diesem Anlass ist der der Schulsenator der Hansestadt, Ties Rabe, am vergangenen Freitag an die Moldau gekommen. Eines der Ziele seines Besuchs war die Mittelschule Jarov.
„Man hat mir hier alle Türen geöffnet. Ich bin hier mit dem Schulleiter und den Lehrkräften durch die Schule gegangen, und wir haben uns sehr intensiv unterhalten. Ich bin neugierig auf das Bildungssystem hier und umgekehrt habe ich gemerkt, dass die Lehrerinnen und Lehrer auf die Hamburger Schulwelt neugierig waren. Deswegen war das ein sehr lebhafter und spannender Besuch.“
Was ihn auf den ersten Blick beeindruckt habe, sei die Sauberkeit im Haus, bemerkte Senator Rabe schmunzelnd:
„Das klingt zwar seltsam, aber in den Hamburger Schulen müsste man hin und wieder Mal auch mit dem Besen etwas sorgfältiger sein. Außerdem werden hier sehr viele jungen Menschen in richtigen Gewerken ausgebildet: der ganze Baubereich und der Garten- und Landschaftsbau sind dabei im Fokus. Dazu verfügt die Schule über außerordentlich große Werkstätten. Dies hat mich auch sehr beeindruckt. Wir haben uns zum Schluss darüber unterhalten, dass in Deutschland, wo wir zum Teil ähnliche Schulen haben, die Betriebe wesentlich stärker in die Ausbildung eingebunden sind. Das hat durchaus Vorteile, aber auch einige Nachteile. Das Gespräch über die Ausbildung ist hochinteressant gewesen.“
Die Mittelschule in Jarov hat vor einigen Jahren einen Partnerschaftsvertrag mit der Stadtteilschule Wilhelmsburg in Hamburg geschlossen. Seitdem gebe es kontinuierlich Austauschprojekte zwischen den beiden Einrichtungen, bestätigte Pavel Noha. Er ist Koordinator für internationale Beziehungen an der Prager Schule:„Wir haben die Kontakte in den Jahren 2012 und 2013 geknüpft. Der erste Schüleraustausch war dann 2014. Seitdem fahren wir jedes Jahr nach Hamburg. Wir suchen immer die zehn oder zwölf besten Schüler vom Fach Sportmanagement aus. Denn es handelt sich bei dem Austausch um ein Sportprojekt mit dem Fokus auf Fußball. Deshalb machen wir immer auch einen Rundgang durch das HSV-Stadion. Ich versuche für jeden Jungen ein Originaltrikot als Andenken zu besorgen. Unter den Schülern herrscht mittlerweile eine rege Mundpropaganda. Wir haben immer mehr Interessenten.“
Miloslav Janeček leitet die Mittelschule Jarov. Man wolle den Schülern ermöglichen, auch im Ausland Erfahrungen zu sammeln, erzählt er.„Hamburg gehört inzwischen zu unseren ständigen Partnern. Unsere Schule spezialisiert sich auf den Gartenbau und das Bauwesen, und in diesen Bereichen suchen wir nach Partnerschulen in der ganzen EU. Die Schüler fahren beispielsweise in die Niederlande, nach Spanien und Finnland.“