Sein Todestag wird mit seiner Musik begangen: Bedřich Smetana starb vor 140 Jahren

Bedřich Smetana

Der 12. Mai ist im Musikleben hierzulande ein wichtiges Datum. An diesem Tag werden alljährlich die internationalen Musikfestspiele „Prager Frühling“ eröffnet, und zwar traditionell mit Zyklus symphonischer Dichtungen „Mein Vaterland“ von Bedřich Smetana. Denn der 12. Mai ist der Todestag des Komponisten.

Foto: Barbora Navrátilová,  Radio Prague International

„Unser Smetana wird als Komponist von der ganzen Nation geehrt, weil er der Begründer der nationalen tschechischen Musik war, weil er der tschechischen Musik einen Platz im europäischen Konzert verschaffte. Smetana spürte sehr wohl, dass die Zeit gekommen ist, in der die tschechische Musik in ganz Europa zu hören sein würde, er wusste, dass dies nur möglich ist, wenn sie sich dem modernen Trend anpasst, aber er wusste auch, dass die tschechische Musik nicht tschechisch, sondern fremd wäre, wenn er blindlings Wagner gefolgt wäre. Dann würden wir nicht an diesem Grab stehen und Erdklumpen auf seinen Sarg schütten.“

Diese Worte erklangen beim Begräbnis des Komponisten auf dem Vyšehrad-Friedhof in Prag am 15. Mai 1884, vorgetragen vom Juristen und Politiker Jan Strakatý. Smetana gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Komponisten, ein führender Vertreter der Romantik und der tschechischen nationalen Musik. Er war auch als Musiklehrer, Pianist und Dirigent tätig. Eine Anstellung hatte er als Kapellmeister am Interimstheater in Prag, und er engagierte sich stark für die tschechische Nationalbewegung.

Sein sicherlich berühmtestes Werk ist der Zyklus symphonischer Dichtungen „Mein Vaterland“. Smetana schrieb symphonische Kompositionen, Klavier- und Kammermusik sowie Lieder. Von vorrangiger Bedeutung ist sein Opernwerk, das er für das Interimstheater in Prag schuf. Seine acht vollendeten Opern wurden zur Grundlage des tschechischen Opernrepertoires.

Unter den hiesigen Komponisten hat Smetana eine Sonderstellung. Denn auch diejenigen Tschechen, die sich nicht für klassische Musik interessieren, kennen die eine oder andere Melodie aus seiner Oper „Die verkaufte Braut“. Die Fanfare aus seiner Oper „Libuše“ wiederum begleitet den Staatspräsidenten seit mehr als einem Jahrhundert bei offiziellen Gelegenheiten. Nicht zuletzt dienen die ersten Takte seiner symphonischen Dichtungen „Vyšehrad“ und „Moldau“ als Kennungsmusik zweier Sender des Tschechischen Rundfunks.

Bedřich Smetana auf dem Bild von Josef Matthauser  (Quelle: Archiv des Nationalmuseums in Prag,  CC BY 4.0)

Ein doppeltes Jubiläum des Komponisten wird in diesem Jahr begangen: Bedřich Smetana wurde am 2. März 1824 in Litomyšl / Leitomischl geboren und starb am 12. Mai 1884 in Prag. Drei Tage später wurde er mit einem großartigen Begräbnis geehrt und auf dem Ehrenfriedhof auf dem Vyšehrad bestattet.

„So wird eine Lerche auf diesem frischen Grab sitzen. Sie wird die Lieder singen, die dieser uns so liebe Mann sie gelehrt hat. Die Lerche wird zum Himmel aufsteigen und den Ruhm des tschechischen Volkes mit den Klängen verkünden, die Smetana sie gelehrt hat.“ (aus der Trauerrede von Jan Strakatý)

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