Servitus vermittelt Freiwilligenarbeit in Tschechien sowie im Ausland
Freiwilligendienste sind in Tschechien im Vergleich mit Deutschland bislang nicht besonders bekannt. Die Leute wissen recht wenig darüber, sagt Stanislava Simuniova, Mitarbeiterin der tschechischen ökumenischen Organisation "Servitus". Diese Nichtregierungsorganisation vermittelt ausländischen Freiwilligen die Teilnahme an Projekten in Tschechien und entsendet auch tschechische Freiwillige ins Ausland. Stanislava Simuniova arbeitet dabei mit der deutschen Partnerorganisation "Aktion Sühnezeichen Friedendienste" (ASF) eng zusammen. Martina Schneibergova fragte die Servitus-Mitarbeiterin danach, was für eine Tätigkeit ihre Organisation beispielsweise deutschen Freiwilligen vermitteln kann:
"Es gibt verschiedene Projekte. Wir arbeiten mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste eng zusammen, was eine Organisation ist, die Freiwillige zu uns nach Tschechien entsendet. Am besten ist es, sich an ASF zu wenden, um die notwendigen Informationen zu bekommen und dort sich auch zu bewerben. Die zweite Möglichkeit ist es, sich bei Freiwilligendiensten im Ausland zu bewerben - beim ´Diakonischen Jahr im Ausland´. Das ist auch eine der Organisationen, die Freiwillige zu uns schickt."
In welchen Bereichen sind die Freiwilligen hier tätig?
"Da wir mit ASF zusammenarbeiten, bedeutet es, dass es sich um historische beziehungsweise um Bildungsprojekte handelt: Z. B. um die Arbeit in der Gedenkstätte Terezin / Theresienstadt. Es geht des Weiteren um Sozialprojekte - um die Arbeit mit Holocaust-Überlebenden in den jüdischen Gemeinden, also um Seniorenarbeit. Die Freiwilligen können auch den geistig Behinderten helfen oder sich an der Jugendarbeit sowie der Arbeit mit der Roma-Minderheit beteiligen."
Muss derjenige, der sich um diese Arbeit bewirbt, bestimmte Voraussetzungen erfüllen?
"Die größte Chance haben Menschen zwischen 18 und 25 Jahren. Aber wir wollen da keine richtige Grenze setzen. Sonst müssen sie keine bestimmte Ausbildung haben, nur einfach die Motivation haben und sich dann bewerben."
Wenn sich tschechische Freiwillige um die Arbeit im Ausland bewerben, welche Möglichkeiten haben sie und in welchen Ländern können Sie ihnen die Arbeit vermitteln?
"Im Rahmen der Zusammenarbeit mit ASF ist es klar - da kann man nach Deutschland entsendet werden, wenn man sich beispielsweise für historische Projekte zum Thema des Zweiten Weltkriegs interessiert. Die Organisation Servitus ist außerdem Bestandteil eines internationalen Netzwerks - des evangelischen ´Diakonischen Jahres im Ausland´, und in seinem Rahmen haben wir Partnerorganisationen in ganz Europa. Über diese Partner haben wir wiederum Partnervereine beispielsweise in Ghana oder in Neuseeland gefunden. Es kommt auch darauf an, was sich der Freiwillige wünscht, was für ein Land er besuchen will und in welchem Bereich er arbeiten will. Natürlich ist es auch wichtig, welche Sprache der Freiwillige beherrscht."